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Reptilien

Geckos: Darum sind die bunten Mini-Echsen so besonders

  • Aktualisiert: 07.03.2024
  • 16:55 Uhr
  • Claudia Frickel
Einer der bekanntesten Geckos ist der Leopardengecko.
Einer der bekanntesten Geckos ist der Leopardengecko.© imago/epd

An einer Glasscheibe nach oben klettern? Für einen Gecko ist das kein Problem. Obendrein können die kleinen Echsen als einzige Reptilien mit Lauten kommunizieren. Außerdem: Was du wissen musst, wenn du Geckos als Haustiere halten willst.

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Geckos: Das Wichtigste in Kürze

  • Geckos gehören wie Schlangen und Schildkröten zu den Reptilien. Zu ihrer Familie zählen mehr als 1.500 Arten.  Jüngst wurde der Gecko zum Zootier des Jahres 2024 gekürt

  • Die scheuen Kriechtiere bevölkern schon seit mindestens 100 Millionen Jahren die Erde. Zum Vergleich: Die Dinosaurier starben vor 65 Millionen Jahren aus.

  • Geckos können an glatten Wänden und Glasscheiben mühelos nach oben laufen. Dabei helfen ihnen feinste Haare an den Füßen

  • Wenn du einen Gecko als Haustier halten willst, erfährst du weiter unten, worauf du achten musst.

Die wichtigsten Fakten zu Geckos

Wissenswertes auf einen Blick zum Gecko findest du im Steckbrief.
Wissenswertes auf einen Blick zum Gecko findest du im Steckbrief.© Galileo
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Der Gecko-Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Gekkonidae

Klasse: Reptilien

Ordnung: Schuppenkriechtiere

Lebensraum: warme Regionen, Tropen und Subtropen auf allen Kontinenten außer Antarktika.

Größe: 1,5 bis 40 cm

Farbe: braun, grün, manchmal orange oder grasgrün

Lebenserwartung: 8 bis 20 Jahre

Nahrung: Insekten wie Fliegen, Heuschrecken, Käfer, Grillen, Larven, Spinnen, Würmer und reife Früchte; größere Arten fressen zudem Skorpione und kleine Nager wie Mäuse

Feinde: Schlangen, Vögel, Greifvögel, Raubtiere wie Wildkatzen

Verhalten: je nach Art tag- oder nachtaktiv

Aktueller Bestand: einige Arten sind bedroht

Stark, ohne zu kleben: Das Gecko-Material

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Das Aussehen von Geckos: Wie erkennst du die Echsen?

  • Die Haut aller Geckos ist mit Schuppen bedeckt, der Kopf ist dreieckig. Wie jedes Reptil häuten sie sich, wenn sie wachsen. Ansonsten unterscheidet sich ihr Aussehen je nach Art.
  • Die kleinste Art ist mit 1,5 Zentimetern Länge der Sphaerodactylus ariasa. Der größte Gecko misst 40 Zentimeter, das ist der Neukaledonische Riesengecko. Eine bereits ausgestorbene Art war sogar 60 Zentimeter groß.
  • Nachtaktive Tiere sind meist eher unauffällig bräunlich oder grünlich gefärbt. Diese Tiere besitzen außerdem eine schlitzförmige Pupille. Rund drei Viertel aller Gecko-Arten sind in der Dämmerung und in der Nacht aktiv.
  • Tagaktive Geckos sind bunter, zum Beispiel leuchtend grün, grasgrün oder orange. Sie sind mit runden Pupillen ausgestattet.
  • Fast allen Gecko-Arten fehlen die Augenlider und sie können nicht blinzeln. Sie lecken sich die Augen ab, um diese zu befeuchten oder zu säubern.  
  • Der Schwanz dient den Tieren als Fettspeicher. Sie können ihn abwerfen, wenn sie angegriffen werden. Dann wächst er zwar nach, wird aber nicht mehr so lang.

Hier hörst du einen Tokeh-Gecko rufen

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Der Lebensraum von Geckos und wie sie rufen

🌏 Geckos sind in warmen Regionen aller Kontinente daheim, nur nicht auf Antarktika in der Antarktis. Sie kriechen vor allem in Tropen und Subtropen umher - und im Mittelmeer-Raum Europas.

🏜 Weil sie so anpassungsfähig sind, haben sich Geckos unterschiedliche Lebensräume erobert. Dazu zählen Halbwüsten, Wüsten, Regenwälder, Steppen, Savannen und felsige Gebiete.

🦎 Manche Arten leben in kleinen oder größeren Gruppen zusammen. Leopardengeckos etwa haben Gemeinschaften von fünf Tieren. Andere Arten sind Einzelgänger, so wie Kronengeckos.

🌡 Wie alle Reptilien sind Geckos wechselwarm. Die Temperatur ihres Körpers hängt von der ihrer Umgebung ab. Sowohl tag- als auch nachtaktive Geckos sonnen sich gern, um sich aufzuwärmen.

💬 Anders als die meisten anderen Reptilien verständigen sich Geckos mit Lauten und Rufen. Diese dienen zur Kommunikation, um Artgenossen aus dem Revier zu vertreiben oder zur Balz. Die Klänge hören sich an wie Zwitschern, Bellen oder Klicken. Die Paarungsrufe von Tokeh-Männchen sind so laut wie das Gebell von Hunden.  

Geckos in Bildern: So sehen die Reptilien aus

Mit ihrer blau- bis braungrauer Grundfarbe sowie den roten und blauen Flecken sind Tokeh-Geckos sehr auffällig. Sie können außerdem bellende Töne von sich geben.
Mit ihrer blau- bis braungrauer Grundfarbe sowie den roten und blauen Flecken sind Tokeh-Geckos sehr auffällig. Sie können außerdem bellende Töne von sich geben.© IMAGO/Westend61
Leopardengeckos eignen sich als Haustier für Terraristik-Einsteiger:innen. Die auch Pakistanische Fettschwanzgeckos genannten Echsen leben in Steppen und trockenen Grasländern Asiens.
Leopardengeckos eignen sich als Haustier für Terraristik-Einsteiger:innen. Die auch Pakistanische Fettschwanzgeckos genannten Echsen leben in Steppen und trockenen Grasländern Asiens.© imago stock&people
Mauergeckos wohnen in Südeuropa und sind um die 16 Zentimeter lang.
Mauergeckos wohnen in Südeuropa und sind um die 16 Zentimeter lang.© imago/blickwinkel
Die rund 15 Zentimeter großen Hausgeckos verbergen sich in Häusern in Südeuropa. Sie kommen nur nachts heraus.
Die rund 15 Zentimeter großen Hausgeckos verbergen sich in Häusern in Südeuropa. Sie kommen nur nachts heraus.© imago images/Wolfgang Simlinger
Großer Madagaskar-Taggeckos wohnen ausschließlich auf Madagaskar und einer benachbarten Insel.
Großer Madagaskar-Taggeckos wohnen ausschließlich auf Madagaskar und einer benachbarten Insel.© IMAGO/ingimage
Mit ihrer blau- bis braungrauer Grundfarbe sowie den roten und blauen Flecken sind Tokeh-Geckos sehr auffällig. Sie können außerdem bellende Töne von sich geben.
Leopardengeckos eignen sich als Haustier für Terraristik-Einsteiger:innen. Die auch Pakistanische Fettschwanzgeckos genannten Echsen leben in Steppen und trockenen Grasländern Asiens.
Mauergeckos wohnen in Südeuropa und sind um die 16 Zentimeter lang.
Die rund 15 Zentimeter großen Hausgeckos verbergen sich in Häusern in Südeuropa. Sie kommen nur nachts heraus.
Großer Madagaskar-Taggeckos wohnen ausschließlich auf Madagaskar und einer benachbarten Insel.
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Welche Gecko-Arten gibt es? 

🔍 Die Familie der Geckos ist riesig. Bisher sind über 1.500 Arten in mehr als 60 Gattungen bekannt. Damit stellen sie die größte Gruppe der Echsen.

🏘 In Ländern des Mittelmeers tummeln sich unter anderem grau-braune Mauergeckos. Sie leben an Mauern, Felsen oder in Ruinen. Der Hausgecko oder Europäische Halbfinger versteckt sich in Häusern. Er ist gelb, rötlich oder bräunlich gefärbt.

🐆 Der Leopardgecko ist die Gecko-Art, die am häufigsten als Haustier gehalten wird. Sie messen bis 30 Zentimeter und sind gelb bis grauviolett mit schwarzbraunen Flecken wie ein Leopard. Sie besitzen Krallen statt Haftlamellen.

🦎 Beliebt als Terrariums-Tier ist weiterhin der Große Madagaskar-Taggecko. Die leuchtend grünen Tiere mit dem roten Streifen an der Nase werden bis 30 Zentimeter groß und sind tagaktiv.

🔊 Tokehs, Tokees oder Panthergeckos sind in Asien daheim, unter anderem in Indien und China. Die blau- bis braungrauen Tiere mit den bunten Flecken erreichen eine Länge von 35 Zentimetern - und sie sind laut.

Eine Nahaufnahme eines Gecko-Fußes auf einer Glasscheibe: Die Lamellen mit den Härchen sind zu sehen.
Eine Nahaufnahme eines Gecko-Fußes auf einer Glasscheibe: Die Lamellen mit den Härchen sind zu sehen.© picture alliance / Zoonar

Die Haftfüße von Geckos: Warum sie senkrecht an Wänden laufen können

Viele Gecko-Arten können mühelos an Wänden oder Glasscheiben hochkrabbeln - und sogar kopfüber an der Decke laufen. Die Tiere nutzen diese Fähigkeit unter anderem zur Flucht vor Feinden.

Sie besitzen spezielle Füße, mit denen sie sich festkleben können. An den breiten Zehen sitzen sogenannte Haftlamellen. Diese sind sehr dünn und bestehen aus bis zu einer Milliarde winziger, haftender Härchen.

Wenn die Tiere die Füße aufsetzen, pressen sie diese Haare auf kleinste Unebenheiten des Untergrunds - und haken sich darin fest. Das funktioniert ähnlich wie ein Klettverschluss. 

Andere Gecko-Arten sind mit Krallen oder Häuten zwischen den Zehen ausgestattet. Das hängt vom Lebensraum ab: Tiere mit Krallen bewegen sich flink über Felsen. Mit Zwischenhäuten an den Füßen können die Kriechtiere in der Wüste schnell über den Sand laufen, ohne einzusinken.

Ein Kuhls Faltengecko frisst eine Fangschrecke.
Ein Kuhls Faltengecko frisst eine Fangschrecke.© picture alliance / imageBROKER

Die Nahrung von Geckos: Was fressen die Echsen?

👀 Geckos sind geschickte Raubtiere. Ihre Beute können sie mit ihren hervorragend ausgebildeten Augen gut sehen - aber nur, wenn diese sich bewegt.

🦗 Die Kriechtiere haben es hauptsächlich auf Insekten und Spinnentiere abgesehen. Sie fressen unter anderem Heuschrecken, Grillen, Fliegen, Grashüpfern, KakerlakenMücken, Motten, Käfer und Larven.

🦂 Größere Gecko-Arten wie der Leopardgecko machen zudem Jagd auf Skorpione und kleine Nagetiere.

🥭 Zusätzlich zu ihrer tierischen Nahrung nehmen Geckos gern reife Früchte zu sich.

Ein kleiner Tokeh-Gecko hat schon das Muster eines erwachsenen Tiers.
Ein kleiner Tokeh-Gecko hat schon das Muster eines erwachsenen Tiers.© IMAGO/Pond5 Images

Die Fortpflanzung von Geckos

  • Die meisten Geckos legen einige Wochen nach der Paarung ein bis zwei Eier ab. Sie verstecken diese je nach Art im Sand oder zwischen Felsspalten.
  • Nach zwei bis vier Monaten schlüpfen die winzigen Jungtiere. Beim Leopardengecko messen sie gerade mal acht Zentimeter, das ist etwas länger als eine Kiwi. 
  • Es gibt obendrein einige Arten, die lebende Junge auf die Welt bringen. Das ist bei neuseeländischen Geckos der Fall. Die Entwicklung der Babys im Mutterleib kann in Ausnahmefällen mehrere Jahre dauern.
  • Manche Geckos benötigen keine Sexualpartner: Die Eier entstehen durch Pathogenese - also aus einer unbefruchteten Eizelle.
An den Augen von Geckos kannst du sehen, ob sie tag- oder nachtaktiv sind. Dieser Kleine Seychellen-Taggecko hat runde Pupillen - und ist tagsüber unterwegs.
An den Augen von Geckos kannst du sehen, ob sie tag- oder nachtaktiv sind. Dieser Kleine Seychellen-Taggecko hat runde Pupillen - und ist tagsüber unterwegs.© imago/imagebroker

Geckos als Haustiere: Das musst du beachten

🦎 Geckos sind exotische Tiere. Wenn du sie als Haustier halten willst, musst du auf eine möglichst artgerechte Haltung achten. Du benötigst ein Terrarium, das genügend Platz für Auslauf bieten sollte. Wie viel, hängt von der Art ab.

🏝 Ebenso musst du dem Gecko ein passendes Umfeld bieten. Ist er eher in den Tropen oder der Wüste daheim? Entsprechend fühlt er sich eher auf Sand und Lehm oder auf einem Substrat-Untergrund wohl.

🪨 Biete den Geckos Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten unter Steinen an. Viele der kleinen Echsen klettern gern. Darum solltest du Äste oder Gerüste ins Terrarium legen und stellen.

☀ Geckos mögen hohe Temperaturen. Du musst ihr Zuhause deshalb mit Wärmelampen und eventuell Wärmematten ausrüsten. Sie benötigen obendrein schattige Plätzchen.

👨‍👩‍👦‍👦 Manche Tiere musst du in Grüppchen halten. Informiere dich vor dem Kauf, ob die Echsen Artgenossen um sich herum brauchen oder Einzelgänger sind. Am besten legst du dir dann Männchen und Weibchen zu.

🍌 Füttere deine Kriechtiere mit Insekten wie Heuschrecken, Schaben und Grillen. Vergiss nicht, ihnen zusätzlich Obst anzubieten, zum Beispiel reife Bananen und Mangos.

Reptilien und Amphibien: Das unterscheidet sie

Das sind die Unterschiede zwischen Amphibien und Reptilien.
Das sind die Unterschiede zwischen Amphibien und Reptilien.© Galileo

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Gecko und Salamander?

  • Auf den ersten Blick sehen Geckos und die bei uns heimischen Salamander ähnlich aus. Sie haben ähnliche Größen und ernähren sich von Insekten und Würmern.
  • Doch die Tiere gehören ganz anderen Klassen an: Geckos sind Reptilien, während Salamander zu den Amphibien zählen. 
  • Geckos besitzen eine schuppige, raue Haut und sie halten sich nur in warmen Gegenden auf.
  • Die Haut von Salamandern ist feucht oder schleimig. Zu finden sind sie in feuchten und kühlen Regionen.

Häufige Fragen zu Geckos

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