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Deutsche Favoritin

Sie kann heute einen Oscar gewinnen - aber Sandra Hüller ist mit dem Ruhm überfordert

  • Aktualisiert: 10.03.2024
  • 20:08 Uhr
  • teleschau
Sandra Hüller macht die mediale Aufmerksamkeit zu schaffen.
Sandra Hüller macht die mediale Aufmerksamkeit zu schaffen.© 2024 Getty Images/Francois Durand

Der Countdown läuft. Am 10. März könnte Sandra Hüller (45) bei der 96. Verleihung der Oscars einen der begehrten Goldjungen gewinnen. Der größte Traum für jeden Filmschaffenden? Nicht so für Sandra Hüller. Die bescheidene Thüringerin will den Ruhm gar nicht.

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Im Clip: Darum macht Sandra Hüller der Oscar-Ruhm zu schaffen

Seit 1999 ist Sandra Hüller als Schauspielerin aktiv. Sie erarbeitete sich den Ruf, eine der besten deutschen Theaterschauspielerinnen zu sein. Film und Fernsehen kamen erst später, aber sie brillierte auch hier. Etwa in "Toni Erdmann" (2016), wofür sie für ihren Part der Ines Conradi den Europäischen Filmpreis als beste Darstellerin erhielt.

Mit "Die Anatomie eines Falls" steigt Hüller in Ruhmes-Höhen auf, was sie nie erwartet hatte - und eigentlich auch nicht will. Sie ist als Hauptdarstellerin für den Oscar nominiert. Den Europäischen Filmpreis erhielt sie 2023 bereits, ebenso, erst vor wenigen Tagen, den César, den französischen "Oscar". Der Ruhm bedeutet für Hüller allerdings in erster Linie: Sorgen.

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Sandra Hüller wurde "Königin von Cannes" genannt

Der "New York Times", die für ein Interview eigens ein Team nach Leipzig schickte, gestand sie: "Ich mag mein Leben. Ich mag meine Wohnung. Ich mag meinen Alltag. Mir fehlt nichts, was ich irgendwie ersetzen müsste. Ich habe nicht darauf gewartet, dass das passiert."

Sandra Hüller macht sich Sorgen, dass sie ihre beschauliche Anonymität verliert. Der Glamour Hollywoods ist nicht ihre Welt. Die "Los Angeles Times" nannte sie die "Königin von Cannes", weil bei den Filmfestspielen 2023 neben "Anatomie eines Falls" auch ihr zweiter Hauptrollenfilm "The Zone of Interest" gefeiert und ausgezeichnet wurde.

Hüller selbst versuche, so erzählte sie der "New York Times", immer noch herauszufinden, was das alles für sie bedeute. "Es bedeutet, in einen Kreis von Menschen aufgenommen zu werden, zu dem ich vorher nicht gehörte. Und dass die Leute jetzt glauben, dass ich Dinge tun kann, von denen sie vielleicht vorher nicht geglaubt haben, dass ich sie tun könnte."

Sandra Hüller "besorgt" über das gesteigerte Interesse

Hüller, die als Fan der Serien "MacGyver" und "Das A-Team" ihr Schauspielinteresse entdeckte, wie sie US-Late-Night-Talker Jimmy Kimmel in seiner Show verriet, gilt als absolut bodenständiger Teamplayer. Auch deshalb fände sie das Interesse an ihrer Person eher als unangenehm, erklärte sie der "New York Times".

Sie habe "mit Besorgnis" festgestellt, dass die Aufführungen des Bühnenstücks "The Exterminating Angel", in dem sie mitspielt, nach ihrer Oscar-Nominierung ausverkauft waren. Vorher seien die Verkäufe monatelang weniger gut gewesen. Sie vermutete, dass viele Zuschauer nur Eintrittskarten gekauft hatten, um sie zu sehen. "Natürlich wissen meine Kollegen, was passiert ist. Aber wir haben es gemeinsam entwickelt", sagte sie. "Es macht mich traurig."

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Schattenseiten des Ruhms: Reporter:innen forschten in Sandra Hüllers privatem Umfeld

Ebenso mag Hüller die medialen Nebenwirkungen des Ruhms überhaupt nicht. Sie äußerte sich entsetzt darüber, dass Reporter:innen versucht hätten, ihre Familie und Schulkamerad:innen zu kontaktieren, um über sie zu sprechen. "Die Leute glauben, dass man zu allen gehört oder dass man eine Pflicht gegenüber der Öffentlichkeit hat", sagte sie. "Ich kann es nicht kontrollieren."

Natürlich aber weiß sie, dass die Oscar-Nominierung für ihre Karriere als Filmschauspielerin eine enorme Auswirkung hatte. Drehbücher kamen seither fast stapelweise. Sie hat etliche gelesen und blickt in die Zukunft: "Es werden weitere interessante Dinge kommen." Vielleicht ja sogar ein Action-Film. Der "New York Times" gestand sie, sie sei in der Jugend eine "großartige Schützin mit der Luftpistole" gewesen.

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