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Meeres-Tiere

Wie schlafen Wale?

  • Veröffentlicht: 19.03.2024
  • 11:06 Uhr
  • Anna Kaltenhauser
Schwertwale müssen, wie andere Wale auch, regelmäßig zum Atmen an die Oberfläche. Damit sie trotzdem schlafen können, haben die Tiere clevere Strategien entwickelt.
Schwertwale müssen, wie andere Wale auch, regelmäßig zum Atmen an die Oberfläche. Damit sie trotzdem schlafen können, haben die Tiere clevere Strategien entwickelt.© IMAGO/SuperStock

Einige Meeressäuger schlafen senkrecht im Wasser, andere treiben schlummernd unter der Wasseroberfläche, fast alle haben dabei stets ein Auge geöffnet. Wie das funktioniert und warum das Schlafverhalten von Walen ungewöhnliche ist.

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Schlafende Wale: Das Wichtigste in Kürze

  • Wale atmen mit Lungen und können unter Wasser nicht Luft holen. Sie müssen dazu regelmäßig auftauchen.

  • Im Gegensatz zu Menschen können Wale nicht automatisch atmen. Es ist eine bewusste Handlung, die sie ausführen müssen, auch während sie schlafen.

  • Um schlafen zu können, bleibt eine Hirnhälfte des Wales wach, sie erinnert den Meeressäuger ans Auftauchen und Atmen. Auch ein Auge bleibt stets geöffnet.

  • Auch einige Vögel, Robben und Delfine schlafen einseitig, auch unihemisphärisch genannt.

Gute News: Es gibt wieder mehr Wale in den Weltmeeren

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Schlafende Wale und Delfine: Eine Gehirnhälfte bleibt wach

Wale können nicht wie Fische unter Wasser atmen, sie müssen regelmäßig auftauchen, um Luft zu holen. Dabei sind die Meeres-Säuger Weltmeister im Tauchen: Ein Pottwal kann bis zu zwei Stunden 2.000 Meter tief tauchen. 

Doch wenn Wale und dazu gehören auch Delfine schlafen wollen, wenden sie eine ungewöhnliche Strategie an: den einseitigen Schlaf, wissenschaftlich unihemisphärischer Schlaf genannt: um nicht zu ertrinken, bleibt eine ihrer Gehirnhälften wach.

Sie erinnert die Tiere daran, aufzutauchen und Luft zu holen. Die wache Gehirnhälfte kümmert sich auch darum, eventuelle Gefahren noch immer wahrnehmen zu können und die Umgebung im Blick zu haben.

Wissenschaftler:innen beobachteten auch, dass stets ein Auge offenbleibt, nämlich das gegenüber der schlummernden Hirnhälfte. Bei einigen Tiere wechseln sich während ihres Nickerchens die ruhenden Hirnhälften ab, so auch beim Delfin. Etwa alle zwei Stunden sollen sich bei ihm die Hemisphären abwechseln. 

Wo schlafen Wale und Delfine?

🐬 Delfine suchen sich meist eine geschütztere Stelle zum Schlafen, wie zum Beispiel eine Bucht. Dort ruhen sie oft knapp unter der Wasser-Oberfläche.

😴 Während Delfine schlafen, atmen sie nur rund drei Mal in der Minute, im wachen Zustand sind es rund zwölf Mal.

🌙 Delfine und auch Wale schlafen übrigens tagsüber. Delfine sind nachtaktiv und ruhen rund acht Stunden täglich, jedoch nicht am Stück.

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Wie schläft ein Pottwal? Senkrecht!

Stundenlang drifteten diese Pottwale im Video fast regungslos im Wasser. Bis zu 15 Minuten stehen die Tiere senkrecht im Wasser, bevor sie zum Luftholen auftauchen, um sich dann wieder in ihre Ruheposition zu begeben. Pottwale sind laut wissenschaftlichen Beobachtungen die einzige Walart, bei der beide Gehirnhälften schlafen. Ruhende Pottwale wurden sowohl in Tiefen von rund 20 Metern, aber auch knapp unter der Wasseroberfläche entdeckt.

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So schlafen Orcas, Delfine und Co.

Während Delfine ein Drittel des Tages schlummern, kommen Schwertwale nur auf rund 90 Minuten täglich.

Buckelwale mit einer Länge von rund 13 Metern ruhen rund 30 Minuten, danach müssen sich die Tiere bewegen, um nicht auszukühlen - und Pilotwale treiben knapp unter der Wasseroberfläche dahin.

Bei all diesen Meeres-Säugern bleibt eine Gehirnhälfte wach, während die Tiere schlafen.

Mehr spannende Fakten rund um die Meeressäuger findest du in unserer Bildergalerie.

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So schlafen Meeres-Tiere

Im Gegensatz zu Menschen schlafen Orcas sehr wenig: etwa 90 Minuten täglich, auch bei den Schwertwalen bleibt stets eine Gehirnhälfte wach, um ihnen zu signalisieren, wann es Zeit zum Luft holen ist.
Im Gegensatz zu Menschen schlafen Orcas sehr wenig: etwa 90 Minuten täglich, auch bei den Schwertwalen bleibt stets eine Gehirnhälfte wach, um ihnen zu signalisieren, wann es Zeit zum Luft holen ist.© Getty Images
Bereits Ende der 70er-Jahre erforschte man das Schlafverhalten von Delfinen in Gefangenschaft und fand heraus, dass die Tiere stets ein Auge offen halten, nämlich das, das der schlafenden Gehirnhälfte gegenüber liegt. So können die Tiere wohl weiterhin ihre Umgebung im Blick haben.
Bereits Ende der 70er-Jahre erforschte man das Schlafverhalten von Delfinen in Gefangenschaft und fand heraus, dass die Tiere stets ein Auge offen halten, nämlich das, das der schlafenden Gehirnhälfte gegenüber liegt. So können die Tiere wohl weiterhin ihre Umgebung im Blick haben.© IMAGO / Westend61
Grind- oder Pilotwale schlummern gemeinsam in einer Familiengruppe, sogenannten Pods. Vor Gomera wurden rund 20 Tiere gesichtet, wie sie ruhend nebeneinander an der Oberfläche lagen: Rückenflosse und Rücken gut erkennbar, der Kopf kam nur zum Atmen nach oben.
Grind- oder Pilotwale schlummern gemeinsam in einer Familiengruppe, sogenannten Pods. Vor Gomera wurden rund 20 Tiere gesichtet, wie sie ruhend nebeneinander an der Oberfläche lagen: Rückenflosse und Rücken gut erkennbar, der Kopf kam nur zum Atmen nach oben.© IMAGO / blickwinkel
Buckelwale wurden sowohl vertikal als auch horizontal schlafend gesehen. Die Tiere ruhen bis zu 30 Minuten an der Wasseroberfläche, danach müssen sie sich bewegen, um nicht auszukühlen.
Buckelwale wurden sowohl vertikal als auch horizontal schlafend gesehen. Die Tiere ruhen bis zu 30 Minuten an der Wasseroberfläche, danach müssen sie sich bewegen, um nicht auszukühlen.© IMAGO / imagebroker
Ein weiblicher Pottwal ruht senkrecht im Wasser. Wissenschaftler:innen beobachteten Tiere, die nahe der Wasseroberfläche mit der Nase nach oben schlafen, in der Tiefe mit dem Kopf nach unten. 
Ein weiblicher Pottwal ruht senkrecht im Wasser. Wissenschaftler:innen beobachteten Tiere, die nahe der Wasseroberfläche mit der Nase nach oben schlafen, in der Tiefe mit dem Kopf nach unten. © picture alliance / WILDLIFE
Im Gegensatz zu Menschen schlafen Orcas sehr wenig: etwa 90 Minuten täglich, auch bei den Schwertwalen bleibt stets eine Gehirnhälfte wach, um ihnen zu signalisieren, wann es Zeit zum Luft holen ist.
Bereits Ende der 70er-Jahre erforschte man das Schlafverhalten von Delfinen in Gefangenschaft und fand heraus, dass die Tiere stets ein Auge offen halten, nämlich das, das der schlafenden Gehirnhälfte gegenüber liegt. So können die Tiere wohl weiterhin ihre Umgebung im Blick haben.
Grind- oder Pilotwale schlummern gemeinsam in einer Familiengruppe, sogenannten Pods. Vor Gomera wurden rund 20 Tiere gesichtet, wie sie ruhend nebeneinander an der Oberfläche lagen: Rückenflosse und Rücken gut erkennbar, der Kopf kam nur zum Atmen nach oben.
Buckelwale wurden sowohl vertikal als auch horizontal schlafend gesehen. Die Tiere ruhen bis zu 30 Minuten an der Wasseroberfläche, danach müssen sie sich bewegen, um nicht auszukühlen.
Ein weiblicher Pottwal ruht senkrecht im Wasser. Wissenschaftler:innen beobachteten Tiere, die nahe der Wasseroberfläche mit der Nase nach oben schlafen, in der Tiefe mit dem Kopf nach unten. 

So schläft ein Buckelwal

Die Meeres-Säuger mit rund 30 Tonnen Gewicht und einer Länge von rund 13 Metern legen weite Strecken zurück: Im Winter halten sie sich eher in tropischen Meeren nahe des Äquators auf, weil das Wasser dort schön warm ist. Hier werden auch ihre Jungtiere geboren. Danach ziehen sie in kühlere Gewässer und bleiben dort bis zum Herbst. 

Auf ihren Meeres-Routen schlafen die Tiere wie die meisten anderen Wale mit nur einer ruhenden Hälfte des Gehirns, die andere bleibt wachsam und signalisiert den schlafenden Buckelwalen, wann es Zeit ist, aufzutauchen und zu atmen.

Buckelwale wurden bisher in verschiedenen Schlafpositionen beobachtet: zum einen knapp unter der Wasseroberfläche treibend, zum anderen - und das ist spektakulär - senkrecht im Wasser stehend, mit dem Kopf nach unten und der Fluke nach oben, wie hier im Video zu sehen.

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