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Eingewanderte Tierart

Raubtiere in Deutschland: Der Goldschakal breitet sich aus

  • Aktualisiert: 22.10.2024
  • 10:54 Uhr
  • Heike Predikant
Der wolfsähnliche Goldschakal breitet sich zunehmend in Deutschland aus.
Der wolfsähnliche Goldschakal breitet sich zunehmend in Deutschland aus.© picture alliance / CHROMORANGE | Stephen Midgley

Der Goldschakal breitet sich in Deutschland aus und wurde inzwischen in fast allen Bundesländern gesichtet. Wie gefährlich er ist und wie er lebt, erfährst du hier. Und wir verraten dir, woran du das Raubtier erkennst.

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Das Wichtigste zum Thema Goldschakal

  • Der Goldschakal ist eine eng mit dem Wolf verwandte Art aus der Familie der Hunde. Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet: Canis aureus.

  • Das Verbreitungsgebiet der Goldschakale erstreckt sich von Südostasien über den Nahen Osten bis zum Balkan. Seit einigen Jahrzehnten breiten sie sich in Europa aus, möglicherweise durch den Klimawandel. Inzwischen gibt es neben Deutschland auch Nachweise in Norwegen und Finnland.

  • Die Weltnaturschutz-Organisation (IUCN) vermutet, dass sich bis zu 117.000 Goldschakale in Europa aufhalten. Der Bestand an Wölfen wird auf über 17.000 Tiere geschätzt.

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Goldschakal in Deutschlands Wäldern: Immer mehr Sichtungen

1997 wurde in der brandenburgischen Niederlausitz erstmals ein Goldschakal gesichtet. Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise fallen die häufig nachtaktiven Raubtiere allerdings kaum auf.

Es sei denn, sie tappen in eine Kamera-Falle für Wildtiere. Das geschah 2012 im Bayerischen Wald.

2017 wurde in Oberbayern ein Goldschakal überfahren. Im selben Jahr verletzte ein Artgenosse drei Schafe in Schleswig-Holstein.

2019 tauchte der erste Goldschakal in Thüringen auf, die Aufnahme unten entstand im Nationalpark Hainich.

2020 wurde ein toter Goldschakal an einem Autobahnkreuz in Niedersachsen gemeldet. Der dritte Fund in dem Bundesland nach 2015 und 2017. Auch andere Regionen bekommen sporadisch Besuch von der gescheckten Art.

In den letzten vier bis fünf Jahren gab es bundesweit vermehrte Nachweise. Aktuell sind die Auswirkungen auf das Ökosystem noch unklar. Es gibt jedoch noch keine Beweise dafür, dass der Goldschakal negative Effekte auf das heimische Ökosystem hat. Daher kann er derzeit nicht als "invasiv" eingestuft werden.

Der Goldschakal steht in Deutschland unter Schutz und darf nicht gejagt werden.

Im Video: Wölfe in Deutschland

Schwer vom Fuchs zu unterscheiden: Daran erkennst du einen Goldschakal

  • Der Goldschakal ist 80 bis 95 Zentimeter lang und hat eine Schulterhöhe von 35 bis 50 Zentimeter. Er wiegt acht bis 15 Kilo. Damit ist er wesentlich kleiner und zierlicher als der Wolf.
  • Viele der Tiere haben ein goldgelbes Rückenfell, das der Art ihren Namen gab. Bei Exemplaren, die in den Bergen leben, zeigt das Fell eine eher graue Färbung.
  • Der Kopf ist schmal, die Stehohren messen bis zu zehn Zentimeter. Im Gesicht macht sich eine auffällige Musterung bemerkbar, und unterhalb der kurzen spitzen Schnauze befindet sich eine weiße Zeichnung.
  • Im Vergleich zum Fuchs hat der Goldschakal jedoch einen deutlich kürzeren Schwanz. Außerdem haben Füchse schwarze Rückseiten an ihren Ohren, während der Goldschakal diese Merkmale nicht aufweist.
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Und so hört sich das Heulen der Goldschakale an

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Ist der Goldschakal gefährlich?

⚠️ Goldschakale sind scheu und meiden den Kontakt zu Menschen. Von gesunden Tieren geht Experten zufolge keine Gefahr für den Menschen aus. Übergriffe auf Nutztiere seien sehr selten beobachtet worden.

⚠️ Allerdings bringen Goldschakale mitunter Zecken mit, die Fleckfieber-Erreger in sich tragen. Die "blinden Passagiere" können sich über das Fell der Tiere in der Umgebung ausbreiten - und Menschen infizieren. Im frühen Stadium lässt sich die Krankheit mit Antibiotika heilen, unbehandelt kann sie tödlich sein.

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Das Leben der Goldschakale

🌲 Die Tiere bevorzugen unterholzreiche Wälder, verschilfte Feuchtgebiete und Flächen mit Gestrüpp, die ausreichend Möglichkeiten zum Verstecken bieten. Dichte, geschlossene Wälder meiden sie.

👨‍👨‍👧‍👦 Ein Paar bleibt zeitlebens zusammen und zieht pro Jahr im Schnitt drei bis fünf Welpen groß.

🐁 Die Allesfresser ernähren sich von kleinen Säugetieren wie Mäusen, Fischen, Fröschen, Eidechsen, bodenbrütenden Vögeln, Insekten und auch Aas. Saisonbedingt ernähren sie sich aber auch vegetarisch.

🐾 Der Goldschakal jagt oft allein, gelegentlich in Paar-Formation, aber nur selten im Rudel. Hat er ein Beutetier entdeckt, schleicht er sich geduckt an und versucht, sein Opfer mit einem kurzen Sprung zu erreichen.

💬 Untereinander verständigen sich die Tiere mit einer Reihe von Winsel-, Heul- und Bell-Lauten - um beispielsweise auf Gefahr aufmerksam zu machen oder einen Partner für die Paarung zu finden.

Die häufigsten Fragen zum Thema Goldschakal

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