Houtouwan: Wie ein grünes Geisterdorf in China zum Instagram-Hit wurde
- Veröffentlicht: 12.04.2022
- 08:45 Uhr
- Heike Predikant
Houtouwan war einst ein Fischerdorf auf einer chinesischen Insel. Was dann passierte, erfährst du im Clip. Falls du eine Reise in das asiatische Land planst, führt dich unser Travel-Guide durch die Metropole Shanghai - und zu einem heiligen Berg im ostchinesischen Meer.
Das Wichtigste zum Thema Houtouwan
Houtouwan liegt auf der Nordseite der Insel Shengshan im Ostchinesischen Meer, rund 65 Kilometer von Shanghai entfernt. Hier wohnten einst bis zu 200 Fischer mit ihren Familien.
In den 90er-Jahren brachte der Fischfang kaum noch Geld ein. Und so verließen die meisten Bewohner:innen das Dorf, um anderswo ein besseres Leben zu finden - nur wenige blieben.
Die Natur eroberte den abgelegenen Ort zurück, Rankpflanzen überzogen Gärten, Wege und Mauern. Mit der Zeit waren die rund 500 Häuser beinahe komplett zugewuchert.
Als Fotograf:innen die Schönheit dieses Lost Places entdeckten und ihre Bilder teilten, wurde das "grüne Dorf" berühmt. Auf Instagram finden sich allein unter dem Hashtag #houtouwan mehr als 700 Beiträge.
Inzwischen ist das ehemalige Geisterdorf auf Tourist:innen vorbereitet: Es gibt einen Laden, eine Aussichtsplattform und Übernachtungs-Möglichkeiten. Der Eintritt kostet umgerechnet etwa 6 Euro.
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Das ostchinesische Meer und sein heiliger Berg
Das ostchinesische Meer grenzt im Westen an China, im Norden an Südkorea, im Osten an Japan und im Süden an Taiwan. Insgesamt umfasst es eine Fläche von 1,25 Millionen Quadratkilometer. Etwa in der Mitte der chinesischen Küstenlinie liegt Shanghai mit dem größten Container-Hafen der Welt.
Zwischen dem Südosten der Metropole und dem Nordosten der Provinz Zhejiang erstreckt sich die Hangzhou-Bucht. Östlich davon "schwimmt" der Zhoushan-Archipel im Meer - und der ist gleich doppelt berühmt. Dort befindet sich das größte chinesische Fischerei-Gebiet, in dem vor allem Gelb-, Band- und Tintenfische gefangen werden. Und auf der Insel Putuo Shan erhebt sich der Mount Putuo, einer der 4 heiligen Berge des Buddhismus.
Hier hatte der Überlieferung nach Guanyin, die Göttin des Mitgefühls, ihren Sitz. Im Jahr 863 errichtete ein japanischer Mönch bei der Chaoying-Höhle zu ihren Ehren eine goldene Statue. Außerdem beherbergt die etwa 12,5 Quadratkilometer große Insel, die zu einer beliebten Pilgerstätte wurde, mehr als 80 Tempel und Klöster.
Schlaumeier-Frage: Was bedeutet der Name "China"?
🇨🇳 "China" leitet sich vermutlich vom alten chinesischen Wort "Qin" (historische Schreibweise: "Chin") ab. So wurde das Fürstentum genannt, aus dem die Qin-Dynastie (221 - 207 v. Chr.) hervorging.
🇨🇳 Nach jahrelangen Eroberungskriegen unter dem König der Qin wurden die verschiedenen Königreiche geeint - und zu einem Kaiserreich. Der Name "Qin" gelangte wohl über die Seidenstraße bis nach Europa.
🇨🇳 Die Chines:innen nennen ihr Land "Zhōngguó". Die Bezeichnung war bereits im 1. Jahrtausend v. Chr. in Gebrauch und bedeutet übersetzt so viel wie "Reich(e) der Mitte".