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Spätfolgen nach Corona

"Zervakis & Opdenhövel. Live.": Hilfe bei Long COVID – Das raten Expert:innen

  • Veröffentlicht: 12.04.2022
  • 14:53 Uhr
  • bs
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© picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Die Krankheit nach der Erkrankung stellt Mediziner:innen vor ein Rätsel: Wer erkrankt an Long COVID? Und was lässt sich tun gegen die vielfältigen Beschwerden? Das ProSieben-Journal hat bei Expert:innen nachgefragt – und lädt zur großen #ZOL-Sprechstunde für Betroffene.

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Jeder zehnte Corona-Infizierte leidet noch Monate nach der Erkrankung unter Spätfolgen der Viruserkrankung: Long COVID hat das Zeug zu einer neuen Volkskrankheit. Betroffene fühlen sich chronisch müde, bekommen schlecht Luft oder leiden gar unter dem sogenannten "Brain Fog" – Ausfällen im Gehirn, die das Denken und konzentriertes Arbeiten erschweren oder gar unmöglich machen.

Long COVID: Beratung und Hilfe

Medizinerin Dr. Sezer Melisande Lammers ist Chefärztin der Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapie in der Mediclin-Klinik Reichshof. Sie sieht jeden Tag Menschen, die gegen die Langzeitfolgen von Corona kämpfen.

"Den klassischen Long-COVID-Patienten gibt es nicht", hat sie beobachtet. Die Symptome reichen von kognitiven Störungen über extreme Müdigkeit und Atemnot bis hin zu psychiatrischen Störungen. Studien zeigen, dass tendenziell mehr Frauen und junge Menschen betroffen sind.

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Fragen von Long-COVID-Betroffenen bei "Zervakis & Opdenhövel. Live."

"Ich hatte das Gefühl, innerhalb kurzer Zeit um 30 Jahre gealtert zu sein", sagen Long-COVID-Patient:innen. Oder: "Ich könnte immer schlafen." Oder auch: "Ich bin ein anderer Mensch geworden."

Model Natascha Ochsenknecht leidet nach zweifacher Corona-Erkrankung unter Atemnot, unter Müdigkeit, unter Vergesslichkeit. Sie müsse sich nun gut überlegen, wie sie ihren Tag gestaltet, erzählt sie bei "Zervakis & Opdenhövel. Live.". Selbst an kleine Alltagsdinge lässt sie sich vom Handy erinnern, "es bimmelt manchmal 20 Mal am Tag".

#ZOL hat parallel zur Sendung eine Telefon-Hotline eingerichtet, an der Expertinnen die Fragen Betroffener zu Long COVID beantworten.

Die häufigste Frage ist: Geht das wieder weg? Werde ich eines Tages wieder ganz normal leben und arbeiten können?

"Die Chancen, dass die Symptome wieder besser werden, sind sehr hoch", lautet die ermutigende Antwort der Expertinnen der #ZOL-Sprechstunde.

Im Clip: Livetalk zum Thema "Long Covid" – Wird die Krankheit unterschätzt?

"Brain Fog": Der gefühlte Nebel im Gehirn belastet das Leben

Als besonders bedrückend und angsterregend wird von Betroffenen der sogenannte "Brain Fog" erlebt, dieser mysteriöse Nebel, der sich immer wieder über das Gehirn zu legen scheint und dort alles verschwimmen lässt.

Darunter leidet auch #ZOL-Mitarbeiterin Marlen Peters. "Es ist, als würde in meinem Kopf Blackout herrschen. Als würden da oben Grillen herumzirpen", beschreibt sie es. Selbst einfache Wörter wie "Baum" fallen ihr manchmal nicht ein – fatal für jemanden, der mit Sprache sein Geld verdient.

Im Januar war Marlen schwer erkrankt an COVID-19, sie lag lange mit hohem Fieber und Atemnot flach. Doch auch danach ist es noch nicht vorbei.

Die Journalistin ist müde – und kann doch nicht schlafen. Die Lunge will auch nicht mehr so recht, ein hartnäckiger Reizhusten plagt Marlen Peters. In einer Fachklinik in Heiligendamm spielt sie unter anderem Memory, aktiviert ihr Gehirn.

Was ihr aber auch hilft, ist das Gefühl, mit ihren Symptomen und Sorgen ernst genommen zu werden und nicht allein zu sein, sondern eine von vielen Leidensgenoss:innen: "Long COVID gibt es wirklich. Ist nicht ausgedacht."

Im Clip: Long COVID – Genesen, aber nicht geheilt?

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ZOL vom 23.02.2022

Long Covid - Genesen, aber nicht geheilt?

Luftnot, Konzentrationsschwäche, Herzprobleme, chronische Müdigkeit, Depression – das alles ist Long COVID: Die Krankheit nach der Krankheit. Reporterin Marlen Peters ist ebenfalls davon betroffen und möchte erfahren, wie gefährlich ihre Symptome sind und ob sie mit einer vollkommenen Genesung rechnen kann.

  • Video
  • 05:42 Min
  • Ab 12

Long COVID: Wenn der Druck, wieder zu funktionieren, zur Zusatzbelastung wird

Sich nicht ernst genommen fühlen: Das belastet viele ihrer Patient:innen, erzählt Fachärztin Dr. Lammers. Denn der Stress wiederum kann die Symptomatik von Long COVID verstärken.

Wichtig sei deshalb, die aktuelle Lage erst einmal zu akzeptieren und sich dann gut zu strukturieren. Sich Pausen zu gönnen. Und letztendlich: positiv nach vorne zu gucken.

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Jetzt die gesamte Sendung ansehen

#ZOL – die ganze Folge vom 23. Februar 2022

Welche Themen werden Linda und Matthias in der nächsten Folge am 2. März aufgreifen? Das siehst du am kommenden Mittwoch bei "Zervakis & Opdenhövel. Live." um 21:25 Uhr auf ProSieben und auf Joyn.

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