War früher wirklich alles besser? So hat der Klimawandel den Sommer verändert
29.07.2022 • 14:43
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Manche wundern sich, warum so viel Drama um ein bisschen Hochsommer gemacht wird. Früher gab es die doch auch, oder nicht? Expert:innen warnen vor romantischen Erinnerungen an Hitzefrei als vermeintlicher Hinweis, dass der Klimawandel doch nicht so dramatisch sei.
"Der Mensch erinnert sich nicht statistisch sauber"
Wie Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst der dpa sagte, bleiben in der Erinnerung vor allem die Rekordmomente und Extreme hängen. "Der Mensch erinnert sich eben statistisch nicht sauber."
Ein besonders heißer Sommer in der Kindheit unterscheide sich stark von den heutigen klimatischen Entwicklungen. So könne man nur über einen längeren Zeitraum von circa 30 Jahren einen Wettertrend ablesen.
Was sich über die Jahre geändert hätte, sei laut Karsten Haustein vom Institut für Meteorologie an der Universität Leipzig die Häufigkeit bestimmter Extremwetterlagen wie Hitze und starker Niederschlag.
Was früher eine Jahrhunderthitze war, ist heute ein normaler Sommer
Auch Friederike Otto vom Environmental Change Institute an der Universität in Oxford betont: "Eine Hitzewelle, die ohne Klimawandel ein Jahrhundertereignis gewesen wäre, ist jetzt normaler Sommer."
So nehme die Häufigkeit, mit der die 40-Grad-Marke in Deutschland geknackt werde, besonders seit Beginn der 2000er dramatisch zu.
Meteorologe Friedrich ist überzeugt: "Hitzewellen werden zunehmen, es wird immer wieder Rekordtemperaturen geben."