Besiedelung vom Mond: Wissenschaftler wissen nicht, wie spät es dort oben ist
Staffel 2020 • 30.01.2023 • 16:05
© Wochit
Die weit entfernten Galaxien unseres Universums beherbergen noch so einige ungelöste Mysterien. Doch auch in unserer direkten Umgebung gibt es vieles, was Wissenschaftler:innen Kopfzerbrechen bereitet. Dazu gehört: Wie spät ist es eigentlich auf dem Mond?
Was zunächst nach einer banalen Frage klingt, ist gar nicht mal so leicht zu beantworten. Denn bisher gibt es keine offizielle Mond-Uhrzeit. Diverse Expeditionen und die Besiedelung des Himmelskörpers im kommenden Jahrzehnt werden aber laut dpa auf eine gemeinsame Zeit angewiesen sein.
Bislang orientierten sich Mond-Expeditionen an der koordinierten Weltzeit UTC, konnten sich untereinander aber nicht synchronisieren. Bei der aktuell überschaubaren Anzahl an Raumschiffen und Missionen auf und um den Mond stellte das kein größeres Problem dar. Mit der geplanten Errichtung von permanenten Basen mit mehr Menschen und Fahrzeugen braucht es aber einen neuen Ansatz.
Besonders wichtig sei dies, um Positionen auf dem Mond mithilfe einer GPS-ähnlichen Technik bestimmen zu können. Die Koordinaten einer Person oder eines Fahrzeugs werden nämlich im Zusammenspiel mit drei Satelliten dargestellt. Die Zeit, die die Signale von jedem der Satelliten zu der besagten Stelle brauchen, ergibt dabei die Position.
Nun gibt es laut dem Fachmagazin "Nature" folgende Möglichkeiten, um das Problem zu beheben: Die von mehreren Atomuhren auf dem Himmelskörper gemessene Zeit könnte in regelmäßigen Abständen an die koordinierte Weltzeit angepasst werden, sodass Erde und Mond synchronisiert sind. Denn auf dem Trabanten ticken die Uhren etwas schneller als bei uns.
Möglich wäre aber auch, die minimal schneller laufende Zeit auf dem Mond eigenständig fortlaufen zu lassen und den Unterschied zur koordinierten Weltzeit hinzuzuaddieren.