NASA-Aufnahme zeigt: So hört sich ein "Erdbeben" auf dem Mars an
13.06.2022 • 15:23
© Wochit
Die NASA-Raumsonde Mars InSight hat am 4. Mai 2022 das stärkste je gemessene Marsbeben aufgezeichnet. Auf der offiziellen Website der NASA postete das Unternehmen eine Audio-Aufnahme und ein Foto der seismischen Wellen. (Audio zeigen) Und das Beben auf dem Mars war durchaus etwas Besonderes: Denn mit einer Magnitude von 5 war dies zugleich das stärkste je auf einem fremden Planeten gemessene Beben. Diese Entdeckung bietet Planetenforscher:innen nun die Chance, mehr als zuvor über das Innenleben des Roten Planeten zu erfahren.
Das erzählen uns die Marsbeben: Können wir den Planeten irgendwann besiedeln?
Aus der Charakteristik dieser Signale können die Forscher:innen unter anderem auf den Wassergehalt in der Kruste schließen - eine wichtige Information für eine potenzielle Besiedlung des Roten Planeten. Auf dem Mond, wo in der Kruste kein Wasser vorhanden ist, werden die Wellen stark gestört und kommen aus unterschiedlichen Richtungen am Detektor an. Auf der Erde, mit hohem Wassergehalt im Untergrundgestein, ist das anders. "Der Mars liegt in dieser Beziehung zwischen Mond und Erde", sagt Domenico Giardini, Professor für Seismologie und Geodynamik an der ETH Zürich, gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" über frühere Marsbeben. "Wenn die Bebenwellen ankommen, sehen sie eher aus wie die auf der Erde. Den genauen Wassergehalt der Marskruste kennen wir aber noch nicht."
Während auf der Erde nun die Daten ausgewertet werden, ist die Raumsonde Mars InSight vorübergehend in den Ruhezustand versetzt worden. Denn an ihrem Standort, der sogenannten Ebene Elysium Planitia, hat der Winter begonnen und die Sonneneinstrahlung ist abgeschwächt.