Gestörte Wahrnehmung
Untersuchung zeigt: Darum können narzisstische Frauen aggressiver sein als Männer
- Aktualisiert: 14.10.2024
- 14:45 Uhr
- Elisa Ascher
Es gibt bestimmte Merkmale, die Narzissmus auszeichnen. Dennoch existieren feine Unterschiede bei den Geschlechtern. Wir verraten dir, welche und welche.
Narzissmus: Sind Frauen stärker betroffen?
Narzissmus ist eine Persönlichkeitsstörung, auf die wir im Arbeitsleben, in romantischen Beziehungen oder aber in Freundschaften treffen können. Dabei ist vorsichtig geboten, denn nicht jede Person, die ein toxisches Verhalten an den Tag legt, ist auch direkt ein:e Narzisst:in. Dennoch ist es gut, sich über das Thema zu informieren und sensibilisiert zu sein, ganz gleich, ob eine narzisstische Persönlichkeitsstörung andere oder uns selbst betreffen könnte.
Generell wird Narzissmus vor allem mit Männern in Verbindung gesetzt. Und tatsächlich lässt sich auch nachweisen, dass ein Geschlecht häufiger davon betroffen ist, als das andere. Laut der Psychologie-Expertin Dr. Bärbel Wardetzki ergaben diverse Studien, dass 75 % aller narzisstischen Patienten, deren Persönlichkeit nach den DSM-Kriterien diagnostiziert wurde, männlich sind. DSM ist die Abkürzung für "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" (Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen). Dabei handelt es sich um den offiziellen Katalog der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft zur Beschreibung und Unterscheidung von psychischen Erkrankungen.
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Narzisstische Frauen können aggressiver sein als Männer
Aber nur weil Männer häufiger von Narzissmus betroffen sind als Frauen, heißt das noch lange nicht, dass Frauen harmloser sind. Wenn es um die Art der Ausprägung der narzisstischen Persönlichkeitsstörung geht, wird klar, dass beide Geschlechter ein extrem toxisches Verhalten besitzen können.
Auf der Webseite "The Conversation" wurde kürzlich eine Untersuchung veröffentlicht, bei der zwei Wissenschaftlerinnen die Beziehung zwischen Narzissmus und Gewalt in Partnerschaften konkreter beleuchteten. Hierfür wurden detaillierte Daten von 328 Teilnehmer:innen gesammelt, mit dem Ergebnis: Männer neigen überwiegend zu grandiosem Narzissmus, Frauen hingegen zu verletzlichem Narzissmus. Diese Form der toxischen Persönlichkeitsstörung ist verstärkt mit körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt verknüpft. Bei Männern steht hingegen insbesondere psychische Partnergewalt wie Kontrolle, Mobbing oder Manipulation im Vordergrund.
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Natürlich ist es dennoch ganz individuell, wie und in welchem Ausmaß sich das narzisstische Verhalten zeigt. Das kommt bei Frauen jedoch häufiger vor:
- Starke Selbstzweifel
- Ausgeprägter Perfektionismus
- Extremer Fokus auf das äußere Erscheinungsbild
- Vermeintliche Bescheidenheit und Selbstabwertung
- Fehlende Kritikfähigkeit
- Überanpassung
- Egoistische sexuelles Verhalten
- Starke Opferrolle
- Fassade der perfekten Mutterrolle
- Essstörung und Sportsucht