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Geschichte der Olympischen Spiele

Olympische Spiele: Diese Sportarten gab es schon in der Antike

  • Aktualisiert: 24.07.2024
  • 18:07 Uhr
  • Sven Hasselberg
In Olympia fanden die Olympischen Spiele der Antike statt. Nach den Ausgrabungen 1961 wurde das Stadion rekonstruiert und erhielt die Gestalt, die es im 4. Jahrhundert v. Chr. hatte. 
In Olympia fanden die Olympischen Spiele der Antike statt. Nach den Ausgrabungen 1961 wurde das Stadion rekonstruiert und erhielt die Gestalt, die es im 4. Jahrhundert v. Chr. hatte. © Getty Images

Ab 26. Juli starten die nächsten Olympischen Spiele in Paris. Aber woher kommen die Spiele eigentlich und wie sahen sie früher aus? Eins ist klar: Die Athleten der Olympischen Spiele in der Antike waren die Stars im alten Griechenland. 

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Das Wichtigste zum Thema Olympische Spiele der Antike

  • Die alten Griechen trafen sich ab 776 vor Christus bis ins 4. Jahrhundert nach Christus zu den Olympischen Spielen.

  • Sie wurden als Zeichen des Friedens zwischen den verschiedenen griechischen Stadtstaaten und zu Ehren des Göttervaters Zeus abgehalten.

  • Die Spiele fanden alle vier Jahre statt. Die Zeit dazwischen hieß Olympiade. Sie wurden im Heiligtum von Olympia auf der Halbinsel Peloponnes ausgetragen. 

  • Teilnehmen durften nur freie Männer, die von griechischer Geburt waren. Die Athleten kämpften nackt. Im Publikum waren nur unverheiratete Frauen geduldet.

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Inhalt

Olympische Athleten: Die Stars der Antike

Im 5. Jahrhundert vor Christus feierten die Olympischen Spiele der Antike ihre Blütezeit. Sie dauerten fünf Tage und gingen immer mit Opferfeuern und Tieropfern für den Göttervater Zeus einher. Die Athleten qualifizierten sich erst vier Wochen davor. Darunter gab es richtige Stars, wie den Ringer Milon von Kroton, den Faustkämpfer Theogenes von Thasos oder der Läufer Leonidas von Rhodos. Sieger erhielten bei der Rückkehr politische Ämter, Geschenke, Denkmäler oder auch Staatsbegräbnisse. In Olympia selbst gab es keine Medaillen. Gewinner wurden mit einem roten Band und einem Kranz aus Ölzweigen gekürt. Manchmal erhielten sie einen Palmzweig. Bei darauffolgenden lokalen Wettbewerben und Schaukämpfen gab es dann auch Geld-Prämien.

Die Athleten legten großen Wert auf Hygiene, Gesundheit und Körperkult. Deshalb traten sie auch nackt an. Die Schönheit und Symmetrie der Körper sollten zu sehen sein und zeigen, dass Körper und Geist eine harmonische Einheit bilden.

Neben den Olympischen Spielen gab es drei weitere Orte, die Wettkämpfe abhielten: Delphi, Korinth und Nemea. Dort wurde unter anderem Apollon und Poseidon gehuldigt. Zusammen nannten sie sich die Panhellenischen Spiele, wobei die Olympischen den höchsten Stellenwert hatten. Die Panhellenischen Spiele fanden in zwei- oder vier-Jahresrhythmen, aber nie im selben Jahr statt. Während der Spiele musste zwischen den griechischen Stadtstaaten Frieden herrschen.

Die Geschichte der antiken Olympischen Spiele endete 393 nach Christus. Die Römer hatten sich bereits vorher zur Kolonialmacht von Griechenland aufgeschwungen. Ihr christliche Kaiser Theodosius verbat alle heidnischen Rituale. Dazu gehörten auch die Spiele. 

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Grafik: Hier wurden die Panhellischen Spiele ausgetragen. 

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Ein Blick in das Heiligtum von Olympia

Die Austragungsstätte der Spiele lag in einem Wäldchen, dem heiligen Hain.  Seit 1989 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Foto zeigt im Hintergrund die Säulen der Palaestra. Dies war eine spezielle Trainingsstätte. In der Mitte gab es einen mit Sand bedeckten Innenhof, in dem vor allem die Ringer und Faustkämpfer übten.
Die Austragungsstätte der Spiele lag in einem Wäldchen, dem heiligen Hain. Seit 1989 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Foto zeigt im Hintergrund die Säulen der Palaestra. Dies war eine spezielle Trainingsstätte. In der Mitte gab es einen mit Sand bedeckten Innenhof, in dem vor allem die Ringer und Faustkämpfer übten.© picture alliance / ANE | ANE
Das Gymnasion war die allgemeine Trainingsstätte aller Athleten und gleichzeitig auch ein sozialer Treffpunkt. Außerdem gab es in den Gymnasien der verschiedenen Städte auch den Unterricht für die Jungs. Mathematik, Lesen, Musik und andere Fächer standen auf dem Stundenplan. Körper und Geist sollten eine Einheit bilden. Deshalb nennen wir heute noch unsere Oberschulen Gymnasium und auch unser Fitnesscenter "Gym".
Das Gymnasion war die allgemeine Trainingsstätte aller Athleten und gleichzeitig auch ein sozialer Treffpunkt. Außerdem gab es in den Gymnasien der verschiedenen Städte auch den Unterricht für die Jungs. Mathematik, Lesen, Musik und andere Fächer standen auf dem Stundenplan. Körper und Geist sollten eine Einheit bilden. Deshalb nennen wir heute noch unsere Oberschulen Gymnasium und auch unser Fitnesscenter "Gym".© picture alliance / ANE | ANE
Der Bogen markierte den Eingang zum Stadion. Dieses wurde nach diversen Ausgrabungen 1961 wieder in der ursprünglichen Form hergestellt. 1776 hatte der Brite Richard Chandler Olympia wiederentdeckt. Systematische Ausgrabungen wurden jedoch erst Ende des 18. Jahrhunderts unter der Leitung deutscher Archäologen begonnen.
Der Bogen markierte den Eingang zum Stadion. Dieses wurde nach diversen Ausgrabungen 1961 wieder in der ursprünglichen Form hergestellt. 1776 hatte der Brite Richard Chandler Olympia wiederentdeckt. Systematische Ausgrabungen wurden jedoch erst Ende des 18. Jahrhunderts unter der Leitung deutscher Archäologen begonnen.© picture alliance / Zoonar | Constantinos Iliopoulos
Das Stadion entspricht den antiken Maßen von 213 Metern Länge. Die Zuschauer saßen auf Gras bedeckten Hügeln, die die Laufbahn umgeben. Diese war ungefähr 192 Meter lang. Schätzungen zufolge sahen bis zu 45.000 Menschen den Wettkämpfen zu. Die Athleten liefen immer in Richtung des Zeusaltars.
Das Stadion entspricht den antiken Maßen von 213 Metern Länge. Die Zuschauer saßen auf Gras bedeckten Hügeln, die die Laufbahn umgeben. Diese war ungefähr 192 Meter lang. Schätzungen zufolge sahen bis zu 45.000 Menschen den Wettkämpfen zu. Die Athleten liefen immer in Richtung des Zeusaltars.© picture alliance / ANE | ANE
Die Überreste des Zeus-Tempels lassen seine Pracht nur erahnen. Unter anderem aus Kalk und Marmor gefertigt, stand darin die zwölf Meter hohe Zeus-Statue aus Gold und Elfenbein. Sie gehörte zu den sieben Weltwundern der Antike. Der Tempel maß wohl 64 auf 28 Meter. Seine Bauzeit wird zwischen 472 und 456 vor Christus geschätzt.
Die Überreste des Zeus-Tempels lassen seine Pracht nur erahnen. Unter anderem aus Kalk und Marmor gefertigt, stand darin die zwölf Meter hohe Zeus-Statue aus Gold und Elfenbein. Sie gehörte zu den sieben Weltwundern der Antike. Der Tempel maß wohl 64 auf 28 Meter. Seine Bauzeit wird zwischen 472 und 456 vor Christus geschätzt.© picture alliance / ANE | ANE
Heute gibt es ein Museum in Olympia, das diverse antike Ausgrabungsstücke ausstellt. Darunter auch diese Szene, die den Zeus-Tempel verzierte und aus dem 5. Jahrhundert vor Christus stammt. Sie zeigt das Wagenrennen zwischen Pelops und Oinomaos. Pelops gewann es und somit auch die Hand der Tochter seines Gegners. Die Halbinsel Peleponnes erhielt ihren Namen ihm zu Ehren.
Heute gibt es ein Museum in Olympia, das diverse antike Ausgrabungsstücke ausstellt. Darunter auch diese Szene, die den Zeus-Tempel verzierte und aus dem 5. Jahrhundert vor Christus stammt. Sie zeigt das Wagenrennen zwischen Pelops und Oinomaos. Pelops gewann es und somit auch die Hand der Tochter seines Gegners. Die Halbinsel Peleponnes erhielt ihren Namen ihm zu Ehren.© picture alliance / Prisma Archivo | Prismaarchivo
Die Austragungsstätte der Spiele lag in einem Wäldchen, dem heiligen Hain.  Seit 1989 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Foto zeigt im Hintergrund die Säulen der Palaestra. Dies war eine spezielle Trainingsstätte. In der Mitte gab es einen mit Sand bedeckten Innenhof, in dem vor allem die Ringer und Faustkämpfer übten.
Das Gymnasion war die allgemeine Trainingsstätte aller Athleten und gleichzeitig auch ein sozialer Treffpunkt. Außerdem gab es in den Gymnasien der verschiedenen Städte auch den Unterricht für die Jungs. Mathematik, Lesen, Musik und andere Fächer standen auf dem Stundenplan. Körper und Geist sollten eine Einheit bilden. Deshalb nennen wir heute noch unsere Oberschulen Gymnasium und auch unser Fitnesscenter "Gym".
Der Bogen markierte den Eingang zum Stadion. Dieses wurde nach diversen Ausgrabungen 1961 wieder in der ursprünglichen Form hergestellt. 1776 hatte der Brite Richard Chandler Olympia wiederentdeckt. Systematische Ausgrabungen wurden jedoch erst Ende des 18. Jahrhunderts unter der Leitung deutscher Archäologen begonnen.
Das Stadion entspricht den antiken Maßen von 213 Metern Länge. Die Zuschauer saßen auf Gras bedeckten Hügeln, die die Laufbahn umgeben. Diese war ungefähr 192 Meter lang. Schätzungen zufolge sahen bis zu 45.000 Menschen den Wettkämpfen zu. Die Athleten liefen immer in Richtung des Zeusaltars.
Die Überreste des Zeus-Tempels lassen seine Pracht nur erahnen. Unter anderem aus Kalk und Marmor gefertigt, stand darin die zwölf Meter hohe Zeus-Statue aus Gold und Elfenbein. Sie gehörte zu den sieben Weltwundern der Antike. Der Tempel maß wohl 64 auf 28 Meter. Seine Bauzeit wird zwischen 472 und 456 vor Christus geschätzt.
Heute gibt es ein Museum in Olympia, das diverse antike Ausgrabungsstücke ausstellt. Darunter auch diese Szene, die den Zeus-Tempel verzierte und aus dem 5. Jahrhundert vor Christus stammt. Sie zeigt das Wagenrennen zwischen Pelops und Oinomaos. Pelops gewann es und somit auch die Hand der Tochter seines Gegners. Die Halbinsel Peleponnes erhielt ihren Namen ihm zu Ehren.
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Diese Sportarten wurden bei den antiken olympischen Spielen ausgetragen

🏇 Pferderennen: Nach Eröffnungszeremonien fanden am zweiten Tag die Pferderennen statt und läuteten die sportlichen Wettbewerbe ein. Hierfür gab es eine Extra-Arena, das Hippodrom. Unter anderem wurden Wagenrennen mit Vierergespann oder Fohlenrennen ausgetragen. Sieger wurde der Pferdebesitzer, nicht der Reiter oder Lenker.

👊 Faustkampf: Der Vorgänger des Boxens wurde mit Lederriemen um die Hände anstatt mit Handschuhen ausgetragen. Später gab es auch die Variante mit Metallstücken darauf. Gewichtsklassen gab es in den Kampfsportarten nicht. Die Gegner führte das Los zusammen.

🤼‍♂️ Ringen: Diese ur-olympische Disziplin zog als Einzelwettbewerb und im Fünfkampf in das Programm ein. Als das Internationale Olympische Komitee Ringen 2013 streichen wollte, gab es deshalb massive Proteste. Ringen blieb auf dem Plan. In der Antike rangen die Gegner im Stehen. Eine besondere Variante war "Pankration". Hier waren alle Mittel erlaubt, außer Beißen, Augenauskratzen oder Finger in die Nase stecken.

🏃‍♂️ Laufen: Auch damals gab es verschiedene Disziplinen. Laufen war Teil des Fünfkampfes und Einzeldisziplin. Dazu gehörte der Stadionlauf, der 192 Meter, nämlich eine Länge des Stadions, maß. Die Doppellänge hieß "Diaulos". Und der "Dolichos" wurde zwischen sieben und 24 Längen abgehalten. Außerdem gab es Waffenlauf mit Helm, Schild und Beinschutz.

🥏 Fünfkampf: Das Paket umfasste Diskus, Speerwurf, Weitsprung, Laufen und Ringen. Weitgesprungen wurde aus dem Stand mit Gewichten in der Hand. Beim Diskus warfen alle dieselbe Scheibe, zuerst aus Stein, später aus Eisen oder Bronze. Mit Hilfe von Lederriemen versetzten die Athleten den Speer sogar noch in eine bestimmte Schwingung, damit er beim Flug gut rotiert.

Im Video: Galileo testet alte olympische Sportarten

Die Geschichte des Marathonlaufs

Auch wenn Viele glauben, der Marathon wäre eine olympische Disziplin der Antike, stimmt das nicht. Der längste aller Läufe kam erst bei den Olympischen Spielen der Neuzeit von 1896 aufs Programm – für Männer. Für Frauen wurde er erst 1984 in Los Angeles olympisch.

Allerdings bezieht sich seine Entstehungslegende auf das Altertum: Rund um die Schlacht von Marathon 490 vor Christus, rannte sich der Bote Pheidippides die Seele aus dem Leib. Zuerst wohl von Athen nach Sparta, um die Spartaner um Hilfe zu bitten, mit den Athenern das persische Heer zu schlagen. Es war in Marathon eingefallen. Allerdings brauchten die Spartaner etwas zu lange und schickten ihn vor, weshalb er direkt zum Heer von Athen nach Marathon rannte, was inzwischen die Perser allein besiegt hatte.

Die Perser waren aber nun per Schiff auf dem Weg zur Stadt Athen, um diese zu überfallen, während das Athener Heer noch zu Fuß auf dem Rückweg war. Wieder musste ein Bote die Bevölkerung warnen. Welche der Strecken Pheidippides wirklich gelaufen ist, wissen wir nicht. Geschichtsschreiber behaupten Unterschiedliches - auch, dass er am Ende tot zusammengebrochen sei.

Da aber die Strecke von Marathon nach Athen ungefähr 40 Kilometer misst, war dies auch die Distanz, die es 1896 zu überwinden galt. Danach war die Strecke nie genau festgelegt. Bei den Spielen 1908 in London sollte sich der Lauf von Schloss Windsor bis ins Stadion zur königlichen Loge erstrecken. Deshalb wurde die Distanz auf 42,195 Kilometer hoch gesetzt. Nach dem das eine Weile zur Gewohnheit wurde, legte der Internationale Leichtathletik Verband die Strecke 1921 auf genau diese 42,195 Kilometer fest.

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