"Shinrin Yoku" für die perfekte Erholung
Waldbaden für die Sinne: Das Geheimnis des Gesundheits-Trends aus Japan!
- Aktualisiert: 21.05.2024
- 18:15 Uhr
- Janina Schlotter
Fühlst du dich gerade gestresst, erschöpft oder unausgeglichen? Dann solltest du unbedingt diesen japanischen Trend ausprobieren: Waldbaden! Die heilende Kraft des Waldes kann scheinbar Wunder für Körper, Geist und Seele bewirken. Was genau hinter der sogenannten "Wald-Therapie" steckt und wie sie funktioniert!
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Das Wichtigste in Kürze
Seinen Ursprung hat das Waldbaden in Japan, wo es als "Shinrin Yoku" bekannt und offiziell als Gesundheitsvorsorge etabliert ist.
Ein bewusster Aufenthalt im Wald soll sich Studien zufolge tatsächlich positiv auf unser seelisches und körperliches Wohlbefinden auswirken.
Welche positiven Effekte die "Wald-Therapie" auf unsere Gesundheit hat, wie du sie praktizieren kannst und weitere geniale Tipps, erfährst du hier!
Wer bisher gedacht hat, dass es sich beim Waldbaden um von Tannen umsäumten Schwimmbädern handeln würde, lag falsch. Vielmehr geht es um eine intensive Naturerfahrung und einen bewussten Aufenthalt im Wald: Das Wahrnehmen der hohen Tannen und Bäumen, raschelnden Blättern unter den Füßen, zwitschernden Vögeln in der Luft sowie das Ein- und Ausatmen der frischen Luft. Denn der enge Kontakt zur Natur soll uns dabei helfen können, dem Alltagstrubel zu entfliehen, unsere oft stressige Lebensweise zu durchbrechen und neue Energie zu tanken.
"Shinrin Yoku": Waldbaden als Wellness-Alternative
Wie so einige Erkenntnisse aus der Naturheilkunde stammt auch das Waldbaden aus Asien, genau genommen aus Japan. Dort spricht man von "Shinrin Yoku", was so viel bedeutet wie "ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen". Die Idee ist eigentlich ganz simpel: Du begibst dich in einen Wald, abseits des Großstadttrubels und gehst auf Tuchfühlung mit deiner Umgebung - ohne Zeitdruck oder jeglichen Vorgaben.
In Japan ist das Waldbaden bereits seit den 80er-Jahren anerkannt und wird von Ärzt:innen als Therapieform verwendet, um gegen Ängste und Depressionen vorzugehen. Sie fanden anhand wissenschaftlicher Studien heraus, dass sich ein achtsamer Waldaufenthalt außerdem durchaus positiv auf unser Immunsystem auswirken kann. Die Praxis hat sich in Japan sogar als Teil der Gesundheitsvorsorge etabliert, wodurch mittlerweile ein ganzes Wellness-Business rund um japanische Wälder mit angebotenen Entspannungskuren oder geführten Touren entstanden ist.
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Warum ist Waldbaden so gesund für uns Menschen?
Wenn du in einer Großstadt wohnst und hin und wieder in die Natur bzw. einen Wald gehst, hast du sicherlich schon mal die Erfahrung gemacht, tiefenentspannt und energiegeladen zurück nachhause zu kommen. Laut einer Studie zum Umgang mit der natürlichen Umwelt soll ein Aufenthalt in der Natur von zwei Stunden pro Woche tatsächlich glücklicher machen und zu einem ausgeglicheneren sowie zufriedeneren Leben führen. Doch inwiefern hat der Wald eine solch positive Wirkung auf unser seelisches und körperliches Wohlbefinden?
- Stressreduktion: Mitverantwortlich sind die von den Bäumen produzierten Botenstoffe, auch Terpene genannt. Diese flüchtigen organischen Substanzen können wir beim Einatmen aufnehmen. Ihr heilkräftigendes Aroma kann sich anschließend wie Balsam auf unser Wohlbefinden auswirken.
- Stärkung des Immunsystems: Die sauerstoffreiche Waldluft soll einen positiven Effekt auf unseren Cortisol-Spiegel haben und natürliche Killerzellen anregen. Diese können wiederum Tumorzellen und mit Bakterien oder Viren befallene Zellen erkennen und abtöten.
- Bessere Konzentration und Kreativität: Verbinden wir das Ein- und Ausatmen mit Bewegung, Meditation oder Achtsamkeitsübungen, kann unser Körper einen Gang zurückschalten. Dadurch senken wir zusätzlich unseren Blutzuckerspiegel und können in eine angenehme Tiefenentspannung übergehen, um klare Gedanken zu fassen.
- Verbesserte Schlafqualität: Regelmäßiges Waldbaden kann unsere Schlafqualität steigern und Schlafstörungen lindern. Mit einem tiefen und erholsamen Schlaf erlangen wir schließlich mehr Energie für den Tag und gleichzeitig bessere Laune.
Waldbaden: SO kannst du den Trend praktizieren
Suche dir einen Ort abseits von hupenden Autos, großen Menschenmassen oder kreischenden Kindern. Am besten eignet sich ein Wald, alternativ kannst du aber auch in einen nahegelegenen (ruhigen) Park oder ein Naturgebiet gehen. Letztlich bestimmst du ganz allein, wie du dein Waldbaden-Erlebnis kreierst: Ob du nun einfach den Waldweg entlangschlenderst, durch das Laub springst und die Blätter aufwirbeln lässt, eine Yoga-Übung praktizierst, meditierst oder einen Baum umarmst - es ist ganz dir überlassen. Wichtig ist nur, dass du dich auf dein Umfeld konzentrierst, den Augenblick genießt und dich von deinem Gefühl leiten lässt.
Genieße die Momente der Entspannung und sauge sie auf. Versuche, im Moment zu sein und achtsam tief ein- und auszuatmen. Denn tiefe Atemzüge können dir dabei helfen, den Kopf freizubekommen und zur Ruhe zu kommen - der perfekte Zeitpunkt, um auch negative Gedanken loszulassen. Sei nicht frustriert und übe dich in Geduld, falls du nicht auf Anhieb entspannen kannst. Gib dem Waldbaden ein anderes Mal eine neue Chance und nimm wahr, wie du von Mal zu Mal mehr runterkommst.
Noch auf der Suche nach dem Glück? Dann könnte dir die buddhistische Psychologie helfen, um dich sowie deine Welt besser zu verstehen und alten Ballast loszulassen. Auch interessant: Übertriebene Selbstkritik? 6 Anzeichen, dass du zu hart zu dir bist. Wirst du emotional manipuliert? An diesen Anzeichen erkennst du es. Der November ist da! Aber was heißt das für dein chinesisches Monats-Horoskop November? Alle Infos dazu hier.
Geniale Tipps für dein Waldbaden-Erlebnis
Damit du im Wald und in der Natur in die Entspannung eintauchen und das Beste aus deinem Erlebnis herausholen kannst, haben wir dir fünf nützliche Tipps und Tricks zusammengestellt:
- Meide Ablenkungen, indem du beispielsweise den Flugmodus am Handy aktivierst und die Musik ausmachst.
- Es geht darum, einfach nur zu sein und die Natur achtsam wahrzunehmen. Habe also keinen zeitlichen Druck und versuche, jeden Moment im Freien zu genießen.
- Falls du Lust auf eine Meditation hast, setze dich auf eine Bank oder den trockenen Boden, schieße deine Augen und konzentriere dich auf deine Atmung. Kannst du die Bäume oder das Moos riechen und den Wind pfeifen hören? Versuche, deine Umgebung bewusst wahrzunehmen.
- Umarme einen Baum! Klingt zunächst vielleicht etwas lächerlich und fühlt sich womöglich im ersten Augenblick komisch an, aber es kann Wunder wirken. Denn du kannst somit das Stresshormon Cortisol senken und in ein angenehmes Gefühl der Entspannung gelangen.
- Fühlst du dich allein nicht wohl? Dann frag deinen Schatz, deine beste Freundin oder deinen besten Freund, ob er/sie mitkommen möchte. Versucht dabei jedoch auch immer mal wieder einen Moment für euch selbst zu schaffen, um wirklich zur Ruhe kommen zu können.
So einfach holst du das Waldbaden zu dir nachhause!
Hast du keine Zeit oder auch keine Lust, um in einen Wald zu fahren? Mit beispielsweise einem ätherischen Fichtennadelöl kannst du einen ähnlichen Effekt ganz entspannt in dein eigenes Zuhause holen. Lass dafür angenehm warmes Wasser in die Badewanne ein, füge ein paar Tropfen des Öls hinzu und nimm ein beruhigendes Bad. Ein paar Kerzen und sanfte Musik im Hintergrund können deinen Wohlfühlmoment verschönern – viel Spaß beim Entspannen!
Was uns noch am Herzen liegt: Solltest du krank sein und dich über längere Zeit nicht wohlfühlen, kontaktiere lieber einen Arzt oder eine Ärztin deines Vertrauens. Zwar kann die Natur durchaus Wunder bewirken, jedoch sollte man eine Erkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen.