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"Zervakis & Opdenhövel. Live."

"Zervakis & Opdenhövel. Live.": Dubiose Geschäfte mit Billig-Zahnschienen

  • Veröffentlicht: 11.03.2022
  • 09:25 Uhr
  • bs
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© Getty Images

Schöne Zähne schnell und günstig durch unsichtbare Zahnschienen, das klingt verlockend. Doch allzu oft zahlen Patient:innen bei solchen Behandlungen drauf – finanziell und mit ihrer Zahngesundheit. Das ProSieben-Journal recherchiert, was hinter den vermeintlich guten Angeboten steckt.

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  • Jeden Mittwoch: "Zervakis & Opdenhövel. Live." ist das neue Journal auf ProSieben.
  • Moderiert wird das Format von Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel.
  • #ZOL recherchiert bei Billig-Anbietern von Zahnschienen.

Ein schönes Lächeln hat für Menschen mit Kiefer- und Zahnfehlstellungen oft einen hohen Preis: Eine kieferorthopädische Behandlung aus kosmetischen Gründen kann schnell viele tausend Euro kosten. Online oder auf Social Media versprechen Zahnschienen-Start-ups wie Dr Smile, Smileunion und Plus Dental  schnelle und günstige Abhilfe bei Fehlstellungen mit unsichtbaren Zahnschienen.

#Zervakis & Opdenhövel. Live.": Mit dem Lockvogel beim Billig-Anbieter

Wie seriös sind solche Offerten? #ZOL schickte in München, Düsseldorf und Hamburg Lockvogel David zu den jeweiligen Start-ups. Erste Überraschung: Die Anbieter haben meist keine eigenen Räume, sondern mieten sich bei niedergelassenen Zahnärzt:innen ein. Den Kund:innen vermittelt dies sofort ein fatales Gefühl von fachlicher Sicherheit.

Oft wird nur ein schneller 3D-Scan vom Gebiss gemacht, anstelle der üblichen Röntgendiagnostik. Plus Dental verweist darauf, dass man wegen der Strahlenbelastung lieber auf das Röntgen verzichte. Ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin ist beispielsweise in München nicht vor Ort, sondern lediglich eine Zahnarzthelferin mit einem Fragebogen, den Lockvogel David ausfüllen soll. Nach elf Minuten bekommt er ein paar Broschüren in die Hand gedrückt, dann ist der Termin für den Erstbefund auch schon beendet. Reicht das aus für eine zielführende kieferorthopädische Behandlung?

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Der DIY-Zahnabdruck – "unbrauchbar", urteilt die Expertin

Smile Union arbeitet sogar ganz ohne Vor-Ort-Termin; hier bekommt David lediglich ein Kit zugeschickt, um selbst einen Abdruck seines Gebisses anzufertigen, der dann als Grundlage für eine Zahnschiene dienen soll. "Unbrauchbar", urteilt Kieferorthopädin Dr. Luzie Braun-Durlak über Davids DIY-Versuch. Von dem Behandlungsplan, den David von Dr Smile zugeschickt bekommt, ist sie ebenfalls entsetzt: So würde man zwar die Zahnstellung richten, aber "unter Inkaufnahme von Parodontalschäden und funktionellen Schäden". Soll heißen: Davids Gebiss würde besser aussehen, doch er könnte damit nicht mehr gut kauen.

Dr Smile-Kunde Patrik Brand hingegen ist vollkommen zufrieden mit dem Ergebnis seiner Zahnschienen-Behandlung. Knapp 2500 Euro hat er dafür gezahlt – gerade mal halb soviel, wie sein Zahnarzt veranschlagt hatte. Dr. Luzie Braun-Durlak sieht allerdings in ihrer Praxis pro Woche im Schnitt einen Menschen, der unzufrieden ist mit seiner günstigen Zahnkorrektur. "Da herrscht politischer Regelungsbedarf", findet sie.

Welche Themen werden Linda und Matthias in der nächsten Folge am 16. März aufgreifen? Das siehst du am kommenden Mittwoch bei "Zervakis & Opdenhövel. Live." um 21:20 Uhr auf ProSieben und auf Joyn.

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