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"Zervakis & Opdenhövel. Live.": Das war die Sendung vom 17. November

  • Veröffentlicht: 29.11.2021
  • 11:44 Uhr
  • bs
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© ProSieben / Benedikt Müller

Im ProSieben-Journal geht es diesmal um Corona und die Impfung für Kinder. Weitere Themen: ein Deutscher im All, 60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen und die Story eines Mannes, der seit 26 Jahren unschuldig im Gefängnis sitzt. Zu Gast im Studio: Nina Bott und Eko Fresh.

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Die ganze Sendung: "Zervakis & Opdenhövel. Live." vom 17. November 2021

Die Weihnachtswünsche der Eltern für ihre Kinder klingen in diesem Jahr anders. Sie wünschen sich, dass ihre Kinder nicht immer nur zu Hause herumhängen. Dass sie endlich mal die Schule schleifen lassen und sich lieber rausschleichen, Partys feiern, Spaß haben. Dass sie wieder eine echte Jugend haben – so eine, wie sie vor Corona mal ganz normal war. 

So zumindest klingt das in "Der Wunsch", einem Spot der Supermarktkette Penny. Mehr als fünf Millionen Klicks verzeichnet der Clip bereits auf YouTube. Ganz offensichtlich spricht er vielen Menschen aus der Seele – den Teenagern ebenso wie den Eltern. Denn seit 2020 ist das Familienleben sehr anders geworden.

"Zervakis & Opdenhövel. Live.": Die Impfsorgen der Eltern

Nina Bott, Schauspielerin und vierfache Mutter, kann den Penny-Spot kaum anschauen, so sehr trifft er sie ins Herz. Ihr 17-jähriger Sohn sei viel zu vernünftig für sein Alter und das schmerzt sie. Noch sind ihre jüngeren Kinder nicht geimpft, aber sobald die Impfung von der Ständigen Impfkommission (Stiko) auch für unter 12-Jährige empfohlen wird und ihr Kinderarzt ihr dazu rät, "mache ich das auch".

Derzeit testen sich die Schüler:innen in Deutschland noch mindestens zweimal pro Woche, tragen Maske im Unterricht und diskutieren mit ihren Eltern, Lehrer:innen und Freund:innen über eine mögliche Impfung. Manche Schulen denken bereits laut über 2G für Klassenfahrten nach – droht also bald die Spaltung der Schulgemeinschaft? Während Deutschland noch streitet über Inzidenzen, Impfpflicht, Impfdurchbrüche und die Möglichkeit eines neuen Lockdowns, hat Israel die Impfung gegen Corona bereits für Kinder ab fünf Jahren freigegeben.

Kinderärztin Dr. Karella Easwaran wird in ihrer Praxis täglich mit den Fragen und Sorgen der Eltern konfrontiert. Aktuell verweist sie auf die fehlende Empfehlung der Stiko. Doch sie sagt auch, dass nur die Impfung vor einer Covid-19-Erkrankung schützen kann – das Kind selbst, aber damit auch dessen Geschwister, Eltern und Großeltern. Sie betont, dass es bei Impfungen – im Gegensatz zu Medikamenten, die man über eine längere Zeit einnimmt – schlicht keine der so gefürchteten Langzeitwirkungen gibt, weil der Impfstoff ziemlich schnell wieder abgebaut wird. Die Impfung ist laut Dr. Easwaran neben Hygienemaßnahmen der einzige Weg, einen erneuten Lockdown mit Schulschließungen zu vermeiden: "Dafür müssen wir alles tun, das darf nicht noch einmal vorkommen."

Im Clip: Nina Bott & Dr. Karella Easwaran - wie können wir Kindern die Angst nehmen?

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ZOL vom 17.11.2021

Nina Bott & Dr. Karella Easwaran - wie können wir Kindern die Angst nehmen?

Im Livetalk diskutieren Linda Zervakis, Nina Bott und Dr. Karella Easwaran, welche Schutz-Maßnahmen gegen Corona in Zukunft wichtig sein könnten und ob die Impfung für die Kinder durchgesetzt werden sollte.

  • Video
  • 12:47 Min
  • Ab 12

Sterneküche im All: Was Astronaut Matthias Maurer eingepackt hat

Zumindest im Weltraum ist die Welt noch in Ordnung. Auf der Internationalen Raumstation ISS befindet sich mit Astronaut Matthias Maurer aktuell wieder ein Deutscher. Sein Start ins All wurde mehrfach verschoben; jetzt aber kreiselt er für die nächsten sechs Monate in 408 Kilometern Höhe rund um die Erde.

Im Studio bei "Zervakis & Opdenhövel. Live." hingegen sitzt Professor Ulrich Walter. 1993 war der Physiker als Astronaut im All unterwegs, sein blauer Nasa-Anzug passt immer noch. Walter prophezeit, dass die Preise für einen Weltraumflug bald nicht mehr astronomisch hoch sein werden und dass es eines schon nahen Tages Hotels im All geben werde. Urlaub im All? Ist womöglich weniger Science-Fiction, als wir glauben.

Sterneküche zumindest gibt es im Weltraum bereits: Für Matthias Maurer wurde als irdisches Take-away von Kochprofis Rehragout sowie "Rostiger Ritter" gekocht und in handliche Döschen verpackt. Matthias Opdenhövel testet gleich mal und stellt fest, dass die Mahlzeiten doch ziemlich intensiv gewürzt sind. In der Schwerelosigkeit erreiche kein Duft die Nase, erklärt Ulrich Walter. Der fehlende Geruch muss mit einem Geschmacks-Plus kompensiert werden.

Im Clip: Ulrich Walter - Astronaut werden: damals vs. heute

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Die Nachfahren der türkischen Gastarbeiter:innen: zeigen, was geht

Anwerbeabkommen: Dieses formelle Wort beschreibt den Anfang einer ganz besonderen Beziehung zwischen der Türkei und Deutschland. Mit dem bilateralen Abkommen kamen auch die Eltern von Grünen-Politiker Cem Özdemir in den 1960er-Jahren als Gastarbeitende aus der Türkei nach Deutschland. Der Vater arbeitete in einer Textilfabrik im Schwarzwald, die Mutter in einer Papierfabrik. "Ich verneige mich vor meinen Eltern", sagt Cem Özdemir rückblickend, "die haben hammermäßig geschuftet." Und der Sohn? Könnte in der kommenden Ampel-Koalition eine wichtige Rolle übernehmen.

Rapper Eko Fresh wurde in Köln geboren, weil sein Opa über das deutsch-türkische Anwerbeabkommen nach Deutschland gekommen war. Der Enkel trägt ein Abbild des Großvaters als Tattoo auf dem oberen Rücken. Dabei seien ihm als Kind die Eltern und Großeltern manchmal etwas peinlich gewesen wegen der anderen Kultur und der fehlenden Sprachkenntnisse. Aber "als Erwachsener hat man so einen Respekt vor dieser Lebensleistung, vor diesem Mut", erzählt der Rapper bei #ZOL. Sein neuer Song, "60 Gastarbeiter Bars", ist eine musikalische Verbeugung vor dieser Generation. Eko will heute den Nachkommen ein Vorbild sein, "das bin ich meinem Opa schuldig".

Im Clip: Eko Fresh lebt den "German Dream" für seinen Großvater

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Lamar Johnson: Wenn Recht zu Unrecht führt

Unschuldig im Gefängnis: So geht es ungefähr zwei Prozent der rund zwei Millionen Menschen, die aktuell in den USA in Haft sind. Für diese etwa 40.000 Menschen setzt sich The Innocence Project ein. 232 unschuldig Verurteilte hat die Organisation inzwischen hinter den Gittern hervorgeholt. Lamar Johnson, 46 Jahre alt, wartet noch auf diesen Tag. Er sitzt seit 1994 im Gefängnis ein für einen Mord, den er nicht begangen hat. 

Obwohl mehrere Zeugen nach der Tat für Johnson aussagten und einheitlich bestätigten, dass dieser zum Zeitpunkt kilometerweit entfernt gewesen war vom Tatort, wurde der Student verhaftet. Ein einziger Augenzeuge hatte ihn angeblich zweifelsfrei als Täter identifiziert. Später stellte sich heraus, dass dieser Zeuge Geld und Gegenleistungen erhalten hatte für seine Aussage. Doch obwohl der tatsächliche Täter an Johnson geschrieben und sich brieflich zu seiner Tat bekannt hat, kann das Gericht den Fall nicht mehr aufrollen: Die Frist ist abgelaufen.

Im Clip: The Innocence Project - Unschuldig im Gefängnis

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#ZOL: The Innocence Project kämpft für unschuldig Verurteilte

Die Töchter von Lamar Johnson sind inzwischen erwachsen, sie setzen sich – zusammen mit The Innocence Project – für die Freilassung des Vaters ein. Ebenso Ricky Kid, ein ebenfalls unschuldig verurteilter ehemaliger Zellengenosse von Lamar Johnson. Er ist inzwischen frei, hat sich aber zu Hause seine Gefängniszelle originalgetreu nachgebaut. Der Ort soll ihn daran erinnern, wo er herkommt – und daran, dass sein Freund Lamar immer noch auf einen Freispruch wartet.

50 ehemalige US-Richter haben nun den juristischen Weg geebnet, um eine Wiederaufnahme des Verfahrens von Lamar zu ermöglichen. Die Chancen stehen gut, dass Johnson zumindest seinen 50. Geburtstag in Freiheit feiern kann. Doch die fast drei Jahrzehnte hinter Gittern erhält er nicht mehr zurück. Jahre, in denen er keine Beziehung zu seinen Töchtern knüpfen, keinen Beruf erlernen und kein Besitz erarbeiten konnte. "Was ich verloren habe, kann man mit Worten nicht beschreiben", sagt Lamar Johnson.

Welche Themen werden Linda und Matthias in der nächsten Folge am 24. November aufgreifen? Das siehst du kommenden Mittwoch bei "Zervakis & Opdenhövel. Live." um 21:15 Uhr auf ProSieben und auf Joyn.

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