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Eine Top-Figur reicht nicht

Model werden: Tipps von der Expertin

  • Aktualisiert: 01.06.2023
  • 12:27 Uhr
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Was muss man mitbringen, um Model zu werden? Wer "Germany's next Topmodel" kennt, weiß, dass eine tolle Figur nicht alles ist! Wir haben uns deshalb bei einer Bookerin von "PS-Models" nachgefragt, was man als Nachwuchsmodel wirklich braucht, um im Business erfolgreich zu sein.

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Seit gestern Abend ist Heidi Klum wieder auf der Suche nach "Germany's next Topmodel". Vor den Fernsehern sitzen damit ab sofort jeden Donnerstagabend Abertausende Jungs und Mädels, die Heidis "Mädchen" bei ihrem Weg zu einem aufregenden Modelleben mitverfolgen, bei jeder Challenge mitfiebern und die Entscheidungen der Jury auf die Goldwaage legen.

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Und jedes Jahr erwächst in vielen der jungen Zuschauer der Wunsch: "Ich will auch Model werden!" Doch wie genau stellt man das eigentlich an? Was gilt es alles zu beachten? Welche Voraussetzungen muss man erfüllen? Wer die Show kennt, der weiß: Nicht alle "Mädchen" kommen gleich gut an bei den Kunden und Fotografen. Wir haben uns deshalb mit Cindy Holland, ihres Zeichens Bookerin in der Münchner Modelagentur "PS-Models", zusammengesetzt und sie darüber ausgefragt, aus welchem Holz Mädchen und Jungs geschnitzt sein müssen, um Model zu werden.

Cindy Holland ist seit 2012 bei "PS-Models" in München tätig. Sie stieg zunächst als Praktikantin in die Agentur ein und wurde anschließend fest übernommen. Sie ist Bookerin für Männer und Frauen und hat sich mit diesem Job einen langgehegten Traum erfüllt. 
Cindy Holland ist seit 2012 bei "PS-Models" in München tätig. Sie stieg zunächst als Praktikantin in die Agentur ein und wurde anschließend fest übernommen. Sie ist Bookerin für Männer und Frauen und hat sich mit diesem Job einen langgehegten Traum erfüllt. © privat
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Projekt Model werden, Schritt 1: So bewerbt ihr euch richtig bei einer Agentur

Ganz am Anfang einer Modelkarriere steht meist die Bewerbung bei einer Agentur. Da hat man als potenzieller Modelnachwuchs natürlich viele Fragen, wie: "Brauche ich schon jetzt professionelle Fotos? Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um überhaupt bei einer Agentur angenommen zu werden?" Cindy Holland erklärt, dass man nicht schon vor der Bewerbung ein Shooting bei einem Fotografen buchen müsse. Ihr könnt gerne selbstgemachte Fotos schicken. Wichtig ist, dass ihr darauf gut zu erkennen seid. "Wir mögen keine Duckfaces, Sonnenbrillen oder Fotos, auf denen man nur die Haare sieht. Wenn man sich dabei schon keine Mühe gibt, kann man bereits jetzt davon ausgehen, dass das nicht funktionieren wird." Die Devise der Expertin also, um Model zu werden: Natürlich, keine künstlichen Posen und zeigen, dass man es ernst meint!

Projekt Model werden, Schritt 2: Diese Voraussetzungen müsst ihr erfüllen

Doch das ist natürlich noch nicht alles – ein Model braucht auch die richtigen Maße: "Früher war 90-60-90 angesagt, heute liegen die Maße deutlich darunter. Der Hüftumfang sollte, wenn möglich, nicht mehr als 90 cm betragen. Doch wir haben auch Models, die mehr haben, weil das in Deutschland gerade ganz gut für die kommerziellen Jobs ist." Dabei kommt es natürlich auch darauf an, welches Ziel man sich selbst als Nachwuchsmodel setzt: "Wenn man auf den internationalen Fashion-Sows laufen möchte, sollte man nicht mehr als 90 cm Hüfte haben."

Neben den Maßen achtet PS-Models auch insbesondere auf das Alter. Die Agentur bevorzugt Mädchen und Jungen ab 16, aber besser noch ab 18. "Wir möchten, dass das Mädchen oder der Junge eine Ausbildung hat und nichts für das Modeln abbricht. Eine Ausbildung ist einfach wahnsinnig wichtig", so Holland. Auch ein Nachwuchsmodel muss bedenken: Irgendwann ist die Karriere zu Ende – und was dann? Dazu Holland: "Wir übernehmen da aber auch gerne Verantwortung und sagen demjenigen, er solle lieber seine Schule oder Ausbildung fertig machen."

Schon GNTM zeigt, dass ein Modeljob kein Zuckerschlecken ist. Wer im Business erfolgreich und ein gern gebuchtes Model werden möchte, müsse pünktlich und zuverlässig sein, wie Holland betont. Doch genauso wichtig sei auch ein gepflegtes Äußeres. Man müsse in jeder Situation professionell bleiben – das heißt: "Auch wenn man mal schlechte Laune hat, darf man das dem Kunden nicht zeigen. Da muss man drüberstehen." Außerdem dürfe man Rückschläge und Absagen von Kundenseite nicht zu sehr an sich heranlassen – häufig sei es einfach eine Typfrage und hätte nichts mit der persönlichen Leistung zu tun.

Wer zwar all diese Voraussetzungen erfüllt, aber unsicher ist, weil er oder sie vom Typ her beispielsweise mit roten krausen Haaren nicht dem kommerziellen "Modeltyp" entspricht, sollte nicht verzagen. Zwar kommen symmetrische Gesichter und sogenannte Beauty-Faces gut bei Kunden an. Doch Holland betont: "Es muss nicht immer der kommerzielle Typ sein, der allen gefällt. Wir nehmen auch sehr gerne Models auf, die etwas Besonderes haben, wie zum Beispiel eine Zahnlücke oder eine Hakennase. Wenn das vom Gesamtkonzept passt, finden wir das toll." Also Jungs und Mädels: Nur Mut!

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Projekt Model werden, Schritt 3: Der erste Termin in der Agentur

Die erste Etappe ist bewältigt, die Agentur fand die Bewerbung toll und lädt euch zu einem ersten Termin ein – was nun? Als Mädchen sollte man am besten direkt High-Heels mitbringen. So könne man laut Holland gleich erkennen, wie das Model läuft oder ob noch etwas Coaching nötig sei. Zwar sei der erste Termin wichtig, doch sollte man sich nicht auftakeln, wie die Expertin erklärt: "Die Haare möglichst natürlich und nicht gefärbt, am besten nur ein leichtes Tages-Make-up, keine langen roten Fingernägel."

Projekt Model werden, Schritt 4: Das Casting

Auch beim Casting gilt: Weniger ist mehr! Das bedeutet für euch, den Make-up-Topf am Morgen davor zu meiden, die wichtigsten Schminkutensilien allerdings am besten einzupacken, falls beim Termin irgendetwas schiefgeht. Außerdem solltet ihr vor eurem ersten Casting noch einmal shoppen gehen. Wichtig sei laut Holland nämlich nudefarbene Unterwäsche. Auch hohe Schuhe einzupacken können nicht schaden. Schließlich könnte es ja vorkommen, dass die Schuhe beim Casting nicht passen. Wer gut organisiert und vorbereitet ist, gewinnt also – oder erspart sich zumindest einen Haufen Ärger. Außerdem müsse der Kunde laut Holland beim Casting merken, dass ihr auch Lust habt, heute dabei zu sein. Wer schlechte Laune hat, verkauft sich eben nicht gut – weder beim Casting, noch vor der Kamera.

Ganz wichtig sind bei jedem Casting natürlich einmal die Sedcard sowie euer Modelbook. Doch auch die Branche geht mit der Zeit: "Mittlerweile kann man auch Tablets als Buch mitbringen", wie Holland erzählt.

Falls der Kunde Wünsche für den Casting-Termin hat, dann brieft euch die Agentur vorher, wie Holland uns versichert. Dieses Briefing sollte man sich als Nachwuchsmodel zu Herzen nehmen. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Model eine spezielle Frisur bekommen soll. Dann muss man das entsprechend beachten und die Haare am besten am Vorabend des Castings waschen, damit sie sich am nächsten Tag besser frisieren lassen. Ein entsprechendes Briefing bekommt ihr auch für eventuelle Oberteile, die mitgebracht werden müssen oder ein spezielles Make-up.

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Projekt Model werden, Schritt 5: Vorsicht vor schwarzen Schafen!

Der Traum, ein Model zu werden, kann ganz schnell zum Albtraum werden, wenn man an ein schwarzes Schaf in der Casting-Branche gerät. Doch wie erkennt man sie und wie schützt man sich davor? Holland erzählt: "Das sind meistens Leute, die sich als Booker oder Scout von einer Agentur ausgeben. Die haben dann eine zwielichtige Visitenkarte, auf der zum Beispiel eine nichtexistente Website steht. Man erkennt solche Personen auch daran, dass sie Geld für Sachen verlangen, für die man normalerweise nichts zahlt." Was also tun, wenn man von jemandem angesprochen wird, aber auf Nummer sicher gehen möchte? Holland: "Man kann eine Agentur anrufen und fragen: 'Kennt ihr die? Was haltet ihr von denen?'" Wichtig sei für Minderjährige auch, sich immer mit den Eltern abzusprechen und eine Vertrauensperson zum Casting mitzunehmen. Unseriöse Booker entpuppen sich dann sehr schnell als solche.

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Projekt Model werden, Schritt 6: Das Fotoshooting

Auch hier gibt der Kunde deiner Agentur Bescheid, wenn ihr etwas mitbringen oder bereits gestylt zum Shooting auftauchen sollt. Diese Infos gibt die Agentur dann an euch weiter. Auf die Unterstützung seiner Agentur kann man immer zählen, wie Holland erklärt: "Wenn es eine Unstimmigkeit beim Job selbst gibt, kann man uns immer anrufen und fragen, ob das abgesprochen ist."

Nach dem Shooting stellt sich die Frage: Welche Rechte man als Model an den Bildern hat. Holland: "Das wird vorher abgeklärt zwischen Agentur und Kunde. Wenn der Kunde beispielsweise sagt, er möchte ein Jahr die Fernsehrechte für die Bilder in Deutschland, wird das vertraglich festgehalten." Normalerweise kauft der Kunde die Rechte an den Bildern ein. Dafür bekommt das Model die normale Tages-Gage. "Oben drauf kommt das sogenannte Buy-Out, das sind die Nutzungsrechte. Wir handeln das aus und schauen, dass die Nutzung angemessen bezahlt wird."

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Professionelles Model werden nach einer Casting-Show – ist das realistisch?

Nicht alle Jungen und Mädchen gehen den Weg über mühsame Bewerbungen bei Modelagenturen, wie "Germany's next Topmodel" wohl am besten zeigt. Doch bei solchen Casting-Shows gewinnt am Ende nur eine – und was ist mit den anderen Mädchen? Von denen hört man ja in den allermeisten Fällen wenig bis gar nichts mehr, sobald ihnen Heidi Klum ein Foto verwehrt. Ist der Traum, ein Model zu werden, also mit der Sendung zu Ende? Nicht unbedingt, wie Holland erklärt: "Wir als Booker verfolgen das schon ein bisschen, was mit den Mädels passiert, vor allem, wenn man eines aus der Sendung toll fand. Man bekommt das hier im Business schon mit." Einige starten nach GNTM erst richtig durch: "Es gibt viele, die nicht gewonnen haben, die aber immer noch in dem Business und auch erfolgreich sind. Sie sind dann vielleicht nicht so kamerapräsent wie beispielsweise Lena Gercke, laufen aber auf den Fashion-Weeks in Mailand oder Paris. Davon bekommt man als normaler Zuschauer nicht so viel mit."

Also auch nach dem Show-Aus bedeutet das: Professionell sein, an sich arbeiten und an seinem Traum, Model zu werden, dran bleiben – dann klappt's auch mit der Karriere!

Zu PS-Models: Die Agentur hat ihren Sitz bereits seit 25 Jahren in München und arbeitet international mit Kunden oder Partner-Agenturen aus aller Welt zusammen.

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