US-Außenminister schließt Verhandlungen über ukrainische Grenzen nicht aus

Bisher forderten die USA, Russland müsse seine Truppen aus der gesamten Ukraine abziehen. US-Außenminister Antony Blinken schloss am 23. März auf lange Sicht Verhandlungen über die künftigen Grenzen der Ukraine dennoch nicht aus. Die Ukraine müsse die Verhandlungen aber selbst wollen, betonte er vor einem Parlamentsausschuss in Washington. Ein eventueller Friedensschluss müsse "gerecht und dauerhaft" sein. Dabei müsse die Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine gewahrt werden.

Blinken fügte hinzu: "Ich glaube, dass es Gebiete in der Ukraine gibt, bei denen die Ukrainer entschlossen sind, am Boden darum zu kämpfen. Und eventuell gibt es Gebiete, bei denen sie beschließen, dass sie versuchen wollen, sie auf anderen Wegen wiederzuerlangen."

Dabei ließ der Außenminister Vermutungen zu, dass die USA eine komplette Rückeroberung der von Russland besetzen Gebiete in der Ukraine für unwahrscheinlich hält. Die Forderung nach einem vollständigen Abzug russischer Truppen galt bisher auch indirekt für die bereits 2014 von Russland besetzte Krim. Die internationale Gemeinschaft erkennt die Halbinsel nicht als russisches Staatsgebiet an.