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Fahrrad statt Auto. Weniger Fleisch essen oder ganz darauf verzichten. Kein Plastik, keine Einwegprodukte. Kaputte Dinge nicht wegwerfen, sondern versuchen sie zu reparieren. Energie sparen und am besten "grünen" Strom beziehen. Seife und Shampoo selbst machen. Erdbeeren selbst pflücken. Auf dem Bauernhof einkaufen. Die Fernreise ausfallen lassen. Einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck hinterlassen.

Ist das nachhaltig? Ja.

Wer nicht Auto, sondern Fahrrad fährt, braucht schon mal kein Benzin oder keinen Strom, um von A nach B zu gelangen.

Die Produktion von einem Kilo Rindfleisch beansprucht unter anderem bis zu 49 Quadratmeter Fläche und mehr als 15.000 Liter Wasser, ein Kilo Kartoffeln lässt sich bereits auf einem Viertel Quadratmeter Boden anbauen und benötigt rund 250 Liter Wasser.

Und darum geht es: um den schonenden und verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen unserer Erde. Denn was wir heute tun, ist ausschlaggebend dafür, wie die Welt morgen aussieht.

Der Grundgedanke der Nachhaltigkeit und wie er entstand

Als Erfinder der Nachhaltigkeit gilt der Sachse Hans Carl von Carlowitz (1645–1714), einst Oberberghauptmann des Erzgebirges. Angesichts einer drohenden Rohstoffkrise und Ausbeutung der Wälder formulierte er 1713 in seinem Werk "Sylvicultura oeconomica" erstmals den entscheidenden Grundgedanken: Und zwar, immer nur so viel Holz zu schlagen, wie durch planmäßige Aufforstung nachwachsen kann.

Der Duden definiert Nachhaltigkeit allgemeingültig als "Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann".

Und auch im englischen Begriff "Sustainability" zeigt sich wörtlich dieses Prinzip ("to sustain" = aushalten, ertragen): Die beteiligten Systeme können ein bestimmtes Maß an Ressourcen-Nutzung dauerhaft verkraften, ohne Schaden zu nehmen.

Ökologie, Wirtschaft, Soziales: Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Die Devise lautet: ganzheitlich. Nachhaltige Entwicklung auf lokaler, nationaler und globaler Ebene ist dann möglich, wenn umweltbezogene, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichzeitig und gleichberechtigt umgesetzt werden. Und wenn die "Bedürfnisse der Gegenwart" befriedigt, aber die Möglichkeiten künftiger Generationen dadurch nicht eingeschränkt werden. Das 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit basiert daher auf folgenden Komponenten:

Ökologische Nachhaltigkeit

Sie orientiert sich am stärksten an der ursprünglichen Idee, keinen Raubbau an der Natur zu betreiben. Umweltfreundliches Handeln steht im Vordergrund. Dazu gehören neben der Ressourcen-Schonung unter anderem auch die Vermeidung von Müll, der Klimaschutz (beispielsweise durch die Reduzierung von schädlichen CO2-Emissionen) und der Erhalt der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren.

Ökonomische Nachhaltigkeit

Damit wird ein Wirtschaftssystem beschrieben, das nicht nur auf die Erzielung von Gewinnen beziehungsweise Profit-Maximierung ausgerichtet ist. Unternehmen sollen vielmehr zukunftsorientiert agieren und langfristige Ziele wie kurze Produktionswege, fairer Handel und bessere Arbeitsbedingungen verfolgen.

Soziale Nachhaltigkeit

Hier rückt der Mensch in den Fokus, der das Recht auf freie Entfaltung und Chancengleichheit haben soll. Würde und Wohlergehen dürfen nicht verletzt werden, Ausbeutung ist tabu. Zudem soll ein Staat oder eine Gesellschaft so organisiert sein, dass sich soziale Spannungen in Grenzen halten und etwaige Konflikte friedlich gelöst werden können.